Medien im Raum

Michaela Binder
Michaela Binder
Nina Fischer / Maroan El Sani
Nina Fischer / Maroan El Sani
Mirko Martin
Mirko Martin
Mirko Martin
Mirko Martin
Monika Nuber
Bernd Schoch/Heiko Sievers
Bernd Schoch/Heiko Sievers

Michaela Binder, Ohne Titel, 2006
Sechsteilige Videoinstallation, Ton, 5'12''min, Loop

Die Videoarbeit zeigt eine strenge Komposition aus sechs minimalen Aktionen und Handlungen: Eine Dachluke wird geöffnet und geschlossen, Metallkugeln rollen in verschiedenen Ordnungen über den Boden, eine Leiter wird abgestellt und wieder weggenommen, Taschen werden vertauscht… Die szenischen Fragmente weisen in ihren Choreographien untereinander formale Bezüge auf, so als seien sie auf merkwürdige Weise miteinander verknüpft, als würden sie sich gegenseitig bedingen.
Sie referieren auf jene kurzen, Spannung erzeugenden Momente von Spielfilmen, die den Fortlauf der Geschichte bestimmen, wobei sie hier allerdings stets auf sich selbst zurückgeworfen werden. Auch der Ton verstärkt das Motiv der Anspannung. Er verwebt die O-Töne der einzelnen Filme mit einer Tonschleife von Curd Ducas.

Juliana Borinski/Pierre-Laurent Cassière, Sine/Digital-Analog-Konverter, 2006
Experimentelles Filmdispositif

Im Zentrum dieses „experimentellen Filmdispositifs“ steht ein loses Digibetaband, das durch einen Ventilator in Bewegung versetzt wird. Auf der Projektionsfläche erscheint der Schatten des flatternden Bandes. Zugleich reflektiert das Magnetband Licht in den Raum hinein. Auch der Ton wird über Kontaktmikrofone durch das Band erzeugt.

Nina Fischer/Maroan el Sani, Radio Solaris/-273,158C = 0 Kelvin,  2004
Doppelprojektion, DV, 14 Min., Farbe, Stereo

Die Videoinstallation zeigt zwei nahezu identische Kamerafahrten durch das leer stehende Gebäude des ehemaligen Rundfunkzentrums der DDR in Berlin. Beide Filme werden mit leichten zeitlichen Verschiebungen parallel projiziert und weisen kleine Unterschiede auf: So tauchen in einem Film Szenen und Objekte aus Tarkowskijs Science-Fiction „Solaris“ auf, dessen Bildästhetik Fischer/el Sani aufgreifen. Der Titel der Arbeit referiert zugleich auf den absoluten Nullpunkt der Kelvin Skala, der bei
-273,15 °C liegt und grundsätzlich unerreichbar ist. Kelvin ist auch der Protagonist in „Solaris.“

Freya Hattenberger, Sirene, 2006
Videoarbeit, 3’30’’, Loop

Eine Frau positioniert sich sorgsam hinter einem Mikrofon. Sie nimmt es Schritt für Schritt mit ihrem Mund in Besitz. Die bewusst erotische Geste wird durch das schmerzlich schrille Feedback, das ihre Aktion verursacht, durchbrochen.

Jonn Herschend, The Exact Chain of Events, 2006
Textbasierte PowerPoint Erzählung

Mirko Martin, The Legend of Zorro, 2005
Videoinstallation: Doppelprojektion, ohne Ton, Loop

Das Bildmaterial für die Videoinstallation wurde 2005 in Los Angeles während der Weltpremiere von „The Legend of Zorro“ (mit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones) aufgenommen. Während der eine Film die Stars, VIPs und deren Body-Guards aus Randperspektiven zeigt, beobachtet der andere die „Zaungäste“ und Umfelder des Spektakels.

Monika Nuber

Monika Nuber arbeitet in ihren interaktiven Rauminstallationen zwischen den Bereichen von Zeichnung, Animation und Musikclip. Grundlage dafür sind ihre mit schwarzem Edding auf weißem runden Karton (LP Größe) angefertigten Handzeichnungen, aus denen sie ca. 30, teils vertonte Flashanimationen herstellte. Für die Ausstellung entwickelt Nuber eine neue Installation.

Jörn Peters, Ich mein was wir uns vorstellen, 2004

Auf einem Monitor ist eine erstarrte Person in extremer Vogelperspektive zu sehen. Zu jeder vollen Stunde tritt sie für wenige Minuten in Aktion: Eine heftige Standpauke bricht unvermittelt los, die es zwischen demagogischem Geschrei und banalen Sprachschablonen offen lässt, um was es eigentlich geht.

Bernd Schoch/Heiko Sievers, Casinoul Poporului, 2007

Die Mixed-Media Installation kreist in Videos, Prints, Wandmalereien, Texten, Bild- und Tondokumenten um das noch unter dem Diktator Nicolae Ceausescu errichteten „Haus des Volkes“ in Bukarest, dessen martialische Architektur heute das rumänische Parlament sowie das Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst beherbergt. Nach
Ceausescus Sturz hatte sich unter anderem Donald Trump für das Gebäude interessiert, um daraus ein Casino zu bauen. Auch ein Dracula-Themen-Park wurde angedacht. Michael Jackson war der erste, der je den Balkon des Gebäudes betrat, von dem aus er die Menge mit den Worten „Hello Budapest“ begrüßte. „Casinoul Poporului“ (Casino des Volkes) zeichnet die Paradoxien und Zynismen, die mit dem „Haus des Volkes“ verbunden sind, nach.

deueng
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