Campus Stadt, 8.– 29. Juli 2011, WKV Stuttgart

Urban Queer Spaces

Dienstag, 26. Juli 2011, 19 Uhr
VORTRAG
von Nina Schuster
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Abstract
Viele Queers, also Menschen, die sich selbst als lesbisch, schwul, bisexuell, Drag Kings, Drag Queens, transgender, intersexuell oder...bezeichnen, haben ein gespaltenes Verhältnis zu städtischen öffentlichen Räumen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Raum durch heterosexuelle Normen geprägt ist, die sich auf nahezu alle Dinge des Alltagslebens beziehen. Entsprechende Normen geben vor, welche Daseinsformen als normal, welche als abweichend zu gelten haben, welche sichtbar gemacht werden und welche unsichtbar sein sollen. Menschen, die sich nicht diesen geschlechts- und sexualitätsbezogenen Normen anpassen können bzw. wollen, werden auch heute noch mit Ausgrenzung und Diskriminierung konfrontiert, häufig verbunden mit Gewalt. Zugleich gibt es seit vielen Jahrzehnten zahlreiche Formen der Aneignung und Produktion queerer Räume – in städtischen öffentlichen Räumen ebenso wie in gegenöffentlichen Bereichen.
Der Vortrag erläutert zunächst das Konzept queer und die Zusammenhänge von Geschlecht, Sexualität und alltäglicher Produktion städtischer Räume. Er zeigt dann anhand von Beispielen, was queere Räume ausmacht, wo und wie sie hergestellt werden. Anschließend kann gemeinsam diskutiert werden, inwiefern queere Räume die Stadt prägen und welche Möglichkeiten bestehen, Normen, die sich im Raum niederschlagen, zu unterwandern und zu verändern.

Kurzbio
Nina Schuster, Dr., wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. Studium der Soziologie, Hispanistik und Französistik an der Philipps-Universität Marburg und der Universidad de Extremadura in Cáceres/Spanien. Danach Lehr- und Forschungstätigkeiten an den Universitäten Kassel und Marburg. Forschungsschwerpunkte: Raumtheorie, Stadtsoziologie, queer/feministische Theorie, soziale Ungleichheit, Intersektionalität und Qualitative Methoden empirischer Sozialforschung. Aktuelle Veröffentlichungen: Andere Räume. Soziale Praktiken der Raumproduktion von Drag Kings und Transgender (2010); Queer Spaces, in: Frank Eckardt (Hrsg.) (2011): Handbuch Stadtsoziologie

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