Jour Fixe der Mitglieder 2013

Mittwoch, 27. November 2013, _18:30 Uhr_

Thema: „Öffentliche Kunstwettbewerbe: Mahnmale der Ausbeutung der Künstler?“
Initiiert von Michael Deiml
Moderation: Peter Haury

Wenn in einer Stadt von der Öffentlichen Hand finanzielle Mittel für die Realisierung einer Gedenkstätte, die sich mit der Ortsgeschichte beschäftigen soll, bereitgestellt werden, dann wird im Regelfall ein offener Wettbewerb ausgeschrieben, um professionelle Künstler zur Teilnahme aufzurufen. In solchen Wettbewerben prallen dann regelmäßig die vor Ort praktizierte Gedenkkultur, historische Fakten, divergierende politische und wirtschaftliche Interessen aufeinander.

Nach den Erfahrungen des Bildhauers Michael Deiml, der sich seit vielen Jahren bei Kunstwettbewerben mit historischem und politischem Hintergrund beteiligt, sind bei solchen Wettbewerben häufig mangelnde Transparenz der Wettbewerbsverfahren, willkürliche Auslegung der grundlegenden Wettbewerbsregeln und der Urheberrechte, sowie Vertragsverletzungen in verschiedenen Formen zu beobachten.

Solches Vorgehen steht im krassen Gegensatz zu den öffentlich proklamierten ethisch-moralischen Zielen der Gedenkorte, mit denen sich die Wettbewerbsausrichter der Welt zu präsentieren versuchen. Das Vorgehen führt zur Missachtung und Ausbeutung der kreativen Arbeit und zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen bei den teilnehmenden bildenden Künstlern, deren Berufsstand sich in Deutschland insgesamt zum kreativen Präkariat entwickelt.

Im Jour fix möchte Michael Deiml mehrere solche Projekte der letzten drei Jahre, bei denen er selbst teilgenommen hat, vorstellen und anschließend mit den Jour Fix-Teilnehmern sowohl über die von ihm beobachteten Phänomene und deren mögliche Ursachen, als auch über die Lösungsansätze für die Zukunft diskutieren.

Das Anliegen der Veranstaltung ist es, ein Forum zu sein oder zu schaffen, das eine stärkere öffentliche Sensibilität für vergleichbare Fälle, Handlungsmuster und Problemlagen in der Wettbewerbspraxis bewirkt.

Michael Deiml

Vergangene Termine

Mittwoch, 27. Oktober 2013, 19 Uhr

Rundgang und Diskussion zur Ausstellung
Der Ungeduld der Freieht Gestalkt zu geben
Mit Iris Dressler

Mittwoch, 25. September 2013, 18:30 Uhr

Jour Fixe der Mitglieder // Linienscharen:
4 Zylinder
Werkpräsentationen von Sabine Aurich, Nico Grindler, Kanoko Hashimoto und Thomas Müller.

Mittwoch, 31. Juli 2013, 19 Uhr

Diskussion um die "kulturellen Leitlinien" der Stadt Stuttgart

Mit Silke Albrecht

Nach 2 Jahren Diskussionsrunden, Workshops und Arbeitsgruppen ist der
Prozess "Kultur im Dialog" Ende Juni zuende gegangen. Am 13. Juli wurde
dem Oberbürgermeiseter der Abschlussbericht und die Vorlage für den
Gemeinderat im Rathaus übergeben. Silke Albrecht hat immer wieder den
Prozess um die "kulturellen Leitlinien" begleitet und wird Ihnen die
Abschlussthesen vorstellen.

Mittwoch, den 26. Juni 2013, 19 Uhr


Ausstellungsrundgang mit Iris Dressler
zur Ausstellung Vom Zaudern
Die derzeitige Ausstellung untersucht das Zaudern als widerständige künstlerische Strategie und Methode. Im Rahmen des Jour Fixe findet ein Rundgang durch die Ausstellung mit anschließender Diskussion zur Aktualität des Zauderns statt.

Mittwoch, 29. Mai 2013, 19 Uhr

Die Stuttgarter Künstlerin Doris Graf über ihr Projekt Eu, Rio bzw. Me, Rio

"Auf den ersten Blick mag sich Me, Rio fast wie ein Gegenentwurf zu den bisherigen Arbeiten von Doris Graf ausnehmen. In Projekten wie Home (2009/2010) oder Homo nudus atque apertus (2011/2012) hat die Künstlerin die charakteristischen Merkmale von Personen und ihren Lebenswelten, wie sie als Daten von den sozialen und kommerziellen Netzwerken im Internet erhoben werden, in standardisierte Pikto-gramme übersetzt. Dabei sind aus einem reichen Fundus an Symbolen schöpfende Persönlichkeitsbilder entstanden, die in ihrer Formelhaftigkeit von der Selbstent-blößung und dem Verlust der individuellen Autonomie in den Sphären des Word Wide Web künden.
Mit Me, Rio, das Doris Graf im November 2012 als offizielle Vertreterin Baden-Württembergs auf dem »Creativity World Forum« in Rio de Janeiro initiierte, hat ein gänzlich neues Moment Einzug in das Schaffen der Künstlerin gehalten: Den Projektteilnehmern selbst wurde die Aufgabe übertragen, Zeichen zu erfinden. Rund 500 Einwohner von Rio folgten Doris Grafs Aufruf, jeweils ein Symbol zu kreieren, das ihrer persönlichen Beziehung zur Stadt Ausdruck verleiht....
Gelegenheit zu einem Probelauf für Me, Rio im kleineren Rahmen hatte Doris Graf zuvor schon, als sie Mitte 2012 für Signs auf Stuttgart die Einwohner ihrer Wahl-heimat ebenfalls aufforderte, sich ein Bild von ihrer Stadt zu machen. Aber erst mit der Realisierung in Brasilien erlangte das Konzept eine ganz neue Dimension. Dies liegt nicht nur an der positiven Resonanz in den regionalen wie überregionalen Medien – so berichtete das südamerikanische Fernsehen landesweit über eine Zeichenaktion mit Schülern in den Favelas von Rio –, sondern vor allem an der großen Begeisterung der sich aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten rekrutierenden Teilnehmer jeglichen Alters. Insbesondere aus der persönlichen Begegnung mit den Menschen bezieht Doris Graf, deren Arbeiten allesamt durch ein partizipatives Moment gekennzeichnet sind, ihre Inspiration.
Die Verbindung zwischen Me, Rio und den früheren Projekten erschöpft sich jedoch nicht in der Betonung des Performativen und der engagierten Teilhabe von Menschen – sei es wie bei Homo nudus atque apertus die persönliche Befragung einzelner Teilnehmer durch die Künstlerin oder nun der gemeinsame Akt des Zeichnens –, sondern sie hat viel tiefere Wurzeln: Me, Rio ist die konsequente Fortsetzung der Vorgängerprojekte, indem die kritische Analyse der Entin-dividualisierung in den digitalen Sphären nun in den Appell zu einem aktiven, gestaltenden Miteinander mündet – einem Miteinander, das keine sozialen oder sprachlichen Barrieren kennt...." (Dr. Holger Steinemann, 2013)

Mittwoch, 24. April 2013, 19 Uhr

Ausstellungsrundgang mit Platino
zur Ausstellung
Platino. Flechtwerke und Fliehkräfte

Mittwoch, 27. März 2013, 19 Uhr

Thema: Ideen zur neuen Galerie im Glastrakt
Ab Mitte April 2013 richtet der Kunstverein im Glastrakt einen zusätzlichen Projektraum ein, der insbesondere der lokalen und regionalen Kunstszene als Plattform dienen soll. An diesem Abend möchten wir die ersten Ideen und konkreten Projekte hierzu vorstellen.

Mittwoch, 27. Februar 2013, 19 Uhr

Ausstellung der Künstlermitglieder 2011

Thema:
Ausstellung der Künstlermitglieder 2013
PORTRÄT


Der künstlerische Beirat des Württembergischen Kunstvereins hat sich neu formier und besteht seit Februar 2013 aus Gabriela Oberkofler, Caroline Jörg, Steffen Schlichter und Kestutis Svirnelis. Gemeinsam mit den DirektorInnen des Kunstvereins hat der Beirat nun das Thema für die kommende Mitgliederausstellung gewählt: es wird um das Porträt gehen.
Wir nehmen den Februar-Jour-Fixe zum Anlass, die Idee sowie alle weiteren Infos rund um die Künstlermitglieder-Ausstellung zu besprechen.

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