Autopoiesis

EINFÜHRUNG

Autopoiesis
ist ein Ausstellungsmodell, bei dem jedes einzelne Kunstwerk als Reaktion auf ein anderes Werk oder eine Situation während des Ausstellungsverlaufs entsteht. Es handelt sich um eine Folge gegenseitiger künstlerischer Resonanzen, die die Formate Ausstellung und Veranstaltung miteinander verbindet und sich in der Überschneidung unterschiedlicher Medien wie Installation, Vortrag, Abendessen, Lesung, Skulptur, auf Forschung basierende Werke, Konversation, Journal, Text, Fotografie und Performance selbst hervorbringt.

Mit der Absicht, auf den kürzlich eröffneten Projektraum Querungen des Württembergischen Kunstvereins zu reagieren, arbeitet Autopoiesis mit den AkteurInnen des Projektraums LOTTE (Land Of The Temporary Eternity), einer interdisziplinären Initiative, zusammen. Die Ausstellung nimmt den Übergangsraum von Querungen und die Idee von LOTTE zum Anlass, um die individuellen Praktiken der KünstlerInnen von LOTTE in einem freien und offenen Ausstellungsformat vorzustellen.

Während der Ausstellung werden die TeilnehmerInnen laufend neue Arbeiten herstellen und präsentieren, wobei sie den Ausstellungsraum als Studio nutzen. In diesem Prozess werden durch die Wiederaufführung der und das Reagieren auf die Arbeiten der anderen sowohl die diskursive und inspirative Natur eines Kunstwerks als auch die künstlerische Urheberschaft in den Blick genommen. Diese performativen Akte müssen keineswegs den Charakter einer „Ekphrasis“ haben. Die KünstlerInnen, die ein Medium in Beziehung zu einem anderen setzen, ohne einander dabei festzulegen, schreiben ihre Werke stattdessen gegenseitig fort. Indem sie dabei ein neue Arbeit oder Geste schaffen, wird eine Kette von Interventionen sichtbar.

Das Gespräch als spontane Form der Kommunikation entsteht durch die Reaktion auf das, was eine andere Person zuvor gesagt oder getan hat. In diesem Sinne möchte Autopoiesis eine dialogische, „gesprächige“ Ausstellung sein, deren Kunstwerke in Bezug aufeinander entstehen. Es besteht aus künstlerischen Akten, von denen jeder einen anderen hervorbringt und in Momente des Öffentlichen – die Ausstellung eingeschlossen – mündet.

Anstatt sich auf ein bestimmtes eingeschränktes Konzept festzulegen, geht es um den eigendynamischen Charakter einer Ausstellung, die sich durch die künstlerischen und aufeinander reagierenden Impulse selbst generiert. Während die Kunstwelt heute fortwährend eine schnell konsumierbare Methode der Kunsterfahrung propagiert, versuchen Autopoiesis und LOTTE den Prozess der Wahrnehmung zu verlangsamen und die Aufmerksamkeit auf die möglichen Verbindungen zu lenken, die zwischen unterschiedlichen künstlerischen AgentInnen und diskursiven Praktiken entstehen.

PUBLIC MOMENTS

Dienstag, 28. Mai 2013
19 Uhr
Die Illusionshaftigkeit der Sprache der Liebe
Vortrag von Paula Kohlmann mit anschließender Lesung aus
Herzzeit. Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Briefwechsel

20 Uhr
Bring what you got and join the salad-party
Drinks & Salat

Mittwoch, 5. Juni 2013, 19 Uhr
Autopoiesis Journal
Präsentation von Leon Filter

Dienstag,11. Juni 2013, 19 Uhr
Standing Out from the Crowd
Gespäch mit Anna-Maria Paschetto

LOTTE
Land Of The Temporary Eternity
projektraum-lotte.de

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