Abdoul-Ganiou Dermani, „Ega“, 2014
Hildegard Esslinger, „Entfalten, Falten, Entfalten...“, 2000 / 2015
Doris Graf, „Do not Algorith“, 2015
Jov T. Keisar, „Von a Sense zu no sense“, 2013
Vasiliki Koutsoumaraki, „Ruhe bewahren“, 2014
MC o.T., „Maintenance-Performance“, 2015
Andreas Mayer-Brennenstuhl, „Propädeutikum des Reset / Neustart-Institutes zum Thema ‚Kunst als Handlungsform, Souveränität und das richtige Leben im Falschen’“, 2015
Stefanie Oberhoff, „Schnitzel of Love“, 2013
Grazyna Roguski, „Super Sculpt“, 2015
Julia Schaefer, Moriz Stangl (ECHO Kollektiv), „Alles ist ausgeruht. Eine Geschichte des Lichts und des Lauts“, 2015
SD Drua, Josef Maria Pino Loibner, Therese Friedemann, Angelina Yarmolenko, „Home Sweet Seet Home Home“, 2015
Thomas Ulm, „Performative Diktate – Kunst muss hängen“, 2015
Oana Paula Vainer, „A White Spot II“, 2015, 15 Min.
Gabrielle Zimmermann, „Sinnlose Tätigkeiten mit großer Sorgfalt ausgeführt IV, Nr. 1“, 2014 / 2015

Aktionsraum

Ausstellung der Künstlermitglieder

PERFORMANCES (Auswahl)
Texte (wenn nicht anders vermerkt): Von den KünstlerInnen

Abdoul-Ganiou Dermani
„Ega“, 2014, 1,5 Min.
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Das Wort „Ega“ bedeutet Geld auf Ewe, einer Sprache in Togo und Ghana. In dieser Performance zählt Abdoul-Ganiou Dermani Banknoten aus verschiedenen Ländern. Er verschließt seinen Mund, seine Augen und Ohren mit dem Geld. „Ega“ handelt daher von der Macht des Geldes. Geld spielt eine sehr wichtige Rolle in unserem Leben. Es hat Macht und könnte das Leben eines Menschen verändern. Menschen arbeiten hart, um Geld zu verdienen und wollen mehr und mehr davon. Geld kann Positives oder Negatives bewirken. Im Namen des Geldes verschließen Menschen oft die Augen vor der Wahrheit. Ungerechtigkeit wird gerne übersehen und überhört. Auch das, was Menschen sagen, entspricht oft nicht mehr der Wahrheit, wenn Geld seine Macht ausübt und uns beherrscht.

SD Drua, Josef Maria Pino Loibner, Therese Friedemann, Angelina Yarmolenko

„Home Sweet Seet Home Home“, 2015, 75 Min.
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Im „Home Sweet Seet Home Home“-Wohnwagen werden Rhythmen und Aufzeichnungen als unsere Künstlervisionen aus der Stadt in Form von Stummfilmen und akustischen Live-Pendants dargeboten.

„Stadt Spielt Stadt“, 2015, 75 Min.
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Jeder ist eingeladen seine Emotionen gegenüber der Stadt, gegenüber seinem Zuhause hier beizusteuern. Jegliche Musikinstrumente sind willkommen, um einen Platz in unserem Stadtsoundorchester zu finden und unsere Eindrücke in einem Stadtsoundgefüge verschmelzen zu lassen.

Hildegard Esslinger
„Entfalten, Falten, Entfalten...“, 2000 / 2015, 30 Min.
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Seit 15 Jahren beschäftige ich mich auf Reisen mit „Unterwegszeichnungen“. Japanpapiere werden gefaltet und mit Tuschelinien in unterteilten Sektionen fortlaufend umrundet. Die Thematik ist von Stadtrundgängen (Berlin), Landkarten (Frankreich) und durch die Eigenständigkeit der strömenden Linien im Umraum angeregt. Die gefalteten Zeichnungen können sich nur durch Entfalten und Ausbreiten der Wahrnehmung von Betrachtern darbieten.

Doris Graf
„Do not Algorith“, 2015, 13 Min.
Mit Julia Döbele und den Brazillian Gürls
Mit der Arbeit “Do not algorith me!“ bezieht sich Doris Graf auf die Verwendung von Algorithmen im Zusammenhang mit der Datensammelwut von großen Medienkonzernen wie z.B. Google, Facebook und Apple. Die dabei verwendete Technik ist unter anderem (Algorithmen werden auch für gute Zwecke eingesetzt) entwickelt worden, um die unzähligen Menschen, die sich im Internet tummeln, auszuspionieren, zu analysieren und durch kontrollierten Informationsfluß zu steuern, denn die Erkenntnisse, die aus der Analyse der Nutzerverhalten gewonnen werden, werden auch dazu genutzt, ihr Konsumverhalten zum Vorteil der Online-Dienste zu beeinflussen. Mit der Performance “Do not algorith me!“ setzt Graf eine Geste der Auflehnung gegen das berechnende Potenzial derartiger Algorithmen, wie diese im oben genannten Zusammen-hang eingesetzt werden.
In der Mitte des Vierecksaals steht die professionelle Stuttgarter Sängerin Julia Döbele und beginnt, das aktuelle Lied von Konstantin Wecker, „Ohne warum“, in einer für sie arrangierten Version zu singen. Zur gleichen Zeit beginnen drei weitere Akteure (Graf und die Brazilian Gürls), Teile eines Algorithmus mit schwarzer wässriger Farbe an die Wände zu schreiben …

Jov T. Keisar
„Von a Sense zu no sense“, 2013, 180 Min.
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Eine dunkel gekleidete Gestalt - ohne erkennbares Gesicht - feilt eine Sense Stück für Stück ab. Ohne Unterbrechung rieselt der Metallstaub über einen Trichter in einen Glasballon. Das Geräusch der Feile durchdringt das Gebäude.

Vasiliki Koutsoumaraki
„Ruhe bewahren“, 2014
Mit Rettungsschwimmer Bernd Gugel
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Die Performance „Ruhe bewahren“ ist ein soziales Ereignis. Hier sind Ästhetik, Soziales und Politisches untrennbar miteinander verbunden. Der Zuschauer wird zum Akteur – er wird ein Teil der Aufführung. Ob der Zuschauer dabei die Ruhe bewahren kann, bleibt ihm überlassen.

MC o.T.
„Maintenance-Performance“, 2015, 240 Min.
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Die Mitglieder des MC o.T. werden den Vierecksaal kurzerhand in eine Motorradwerkstatt umfunktionieren, um Reparatur- und Wartungsarbeiten an ihren Bikes vorzunehmen. Bei dieser Performance werden alle Sinne angesprochen. Auch olfaktorische Genüsse werden das Publikum begleiten. Die Besucher sind herzlich eingeladen mit den Mitgliedern des Motorradclubs „Benzin“ zu reden.

Andreas Mayer-Brennenstuhl
„Propädeutikum des Reset / Neustart-Institutes zum Thema ‚Kunst als Handlungsform, Souveränität und das richtige Leben im Falschen’“, 2015
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Das Reset / Neustart-Institut ist ein Weiterbildungs- und Forschungslabor, das transformatorische Potenziale der Kunst auslotet. Die performative  Aufführung im WKV realisiert in exemplarischer Form unsere Intention der Lehre in Inhalt und Form. Konkret findet eine Art Laborsituation statt, in der künstlerisch-handwerkliches Tun in Wechselwirkung mit theoretischer Reflexion tritt. Während seiner täglichen Anwesenheit zu den üblichen Öffnungszeiten wird der Künstler dabei in der Art einer klassischen Bildhauerwerkstatt den Kuppel-Hirsch kopieren. Daran können sich alle Interessierten  beteiligen. Abwechselnd mit den künstlerisch-handwerklichen Tätigkeiten wird Andreas Mayer-Brennenstuhl öffentlich an einem Text mit dem Titel „Kunst weiter denken“ arbeiten. Der entstehende Text kann live über eine Projektion mitverfolgt werden. Täglich von 18-19 Uhr besteht die Gelegenheit zur Teilnahme an einer öffentlichen Vorlesung, bei der einzelne Kapitel dieses Textes referiert und diskutiert werden. Im Rahmen einer ergänzenden performativen Aktion wird dem Kuppel-Hirsch vorübergehend eine Patella-Luxations-Orthese angelegt.

Stefanie Oberhoff
„Schnitzel of Love“, 2013, 50 Min.
Mit Nanna Hülsewig (Kostüm), Winfried Walgenbach (Musikalische Beratung) und Robert Steijn (Regie)
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Hat auch was von Märchen, aber von einem ganz ganz bösen: Frau lässt sich von einem leicht zerknitterten Anubis ein Stück Fleisch aus dem Bauch schneiden und näht sich daraus ein niedliches Schnitzelwesen. Im rauchheißen Öl einer Bratpfanne singt die Kreatur das Hohelied der Vorfreude auf ihre Reinkarnation. Um anschließend an die Bestie verfüttert zu werden. Wunderbar abgedreht, was Stefanie Oberhoff, Bildende Künstlerin, Regisseurin, Figurenspielerin und Grenzüberschreiterin da auf die Bühne stellt. Und geradezu hinreißend makaber der Subtext: Liebeskummer in positive Energie umwandeln (Quelle: Stuttgarter Nachrichten, Februar 2013)

Grazyna Roguski
„Super Sculpt“, 2015, 10 Min.
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Kendra, eine computergenerierte Amazon-Stimme, gibt bruchstückhafte Anweisungen und spricht dabei über Arbeit, Widerstand und ‘core transformation‘, also die Umwandlung eines vermeintlichen Kerns. Standard Pilates Übungen werden benutzt, um eine allegorische und bildhafte Sprache zu finden, die zeitgemäße Formen des Kapitalismus, Utopismus und auch Formen von Körperpolitik aufgreift und reinszeniert.

Julia Schaefer, Moriz Stangl (ECHO Kollektiv)
„Alles ist ausgeruht. Eine Geschichte des Lichts und des Lauts“, 2015, 150 Min.
Gesamtinszenierung des Vierecksaals mit 48 Overhead-Projektoren
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In der panoramatischen 360°-Projektion „Alles ist ausgeruht“ wiederholt sich die traumatische Frage nach dem Realitätsanspruch des Abbilds. Der Bildwurf der Projektoren knüpft an eine verschüttete Tradition des „sonnenhaften Auges“ an, eine aktive Konzeption des Sehens als Entdunklung und Ent-deckung. Die 2015 gegründete Gruppe aus Schriftstellern, Künstlern, Musikern und Physikern erforscht, ausgehend von der Erzählung um Narziss und Echo, die Zusammenhänge zwischen Laut, Bild und Körper..

Thomas Ulm
„Performative Diktate – Kunst muss hängen“, 2015, 45 Min.
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Thomas Ulms Beitrag zum Aktionsraum ist im wörtlich zu nehmenden Titel bereits vollständig angelegt. Die erste Phase besteht in der Hängung einer Reihe von Texten als Wandarbeit. Große Nähe und unmittelbarer Kontakt zum Künstler sind geboten. In der zweiten längeren Phase lädt Ulm das Publikum ein, kleine von der Wand genommene „Portionen“ tatsächlich als Diktate zu schreiben. Die entstehende Handschrift ersetzt das ursprüngliche Blatt und visualisiert den Prozess. Mitmachen lohnt sich.

Oana Paula Vainer
„A White Spot II“, 2015, 15 Min.
Die Geschichte einer Fünf-Tage-Performance (28.7.– 3.8.2015), gelebt, geschrieben und erzählt von Oana P. Vainer, Deutschland - Rumänien - Deutschland
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Für den Aktionsraum möchte ich den Weg / die Reise der Jungbäume, die in einem der ältesten Urwälder Europas eingepflanzt wurden, erstmals in voller Länge nacherzählen. Dabei werden zwei Projektionen alternierend ohne Überschneidungen auf einer Fläche / Wand gezeigt.
Ich erzähle von den Hauptabschnitten der Reise, dem Fahren und den Länder, dem Besprühen der Bäume während der Fahrt, dem Einpflanzen und Wässern. Das Analoge trifft das Digitale, die Bäume und das Projekt kann man in ein paar Monaten nach Aktualisierung durch Google Earth im Internet selber beobachten. Kennt man die neuen Koordinaten der Bäume, kann man sie lokalisieren und digitaler Zeuge der Entwicklung und des Wachstums sein – verbunden mit dem Anspruch auf ein ständiges Update.

Gabrielle Zimmermann
„Sinnlose Tätigkeiten mit großer Sorgfalt ausgeführt IV, Nr. 1“, 2014 / 2015, 210 Min.
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Bereits seit 2009 widmet sich Gabrielle Zimmermann dieser Serie. In „Sinnlose Tätigkeiten mit großer Sorgfalt ausgeführt IV, Nr.1“ werden gebrauchte Nespressokapseln in ihre Einzelbestandteile zerlegt – nun erstmals live als Performance, 365 Stück. Der Prozess und das Anwachsen der Aluminiumkapselmenge nebst Inhalt werden unmittelbar erlebbar. Besucher sind gerne eingeladen, eigene Kapseln mitzubringen, die in den Vorgang integriert werden können.

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