Einführung

Foto: Klaus Voigt

Der Württembergische Kunstverein zeigt vom 17. Mai bis zum 12. August 2007 die weltweit erste umfassende Einzelausstellung der deutschen Künstlerin Anna Oppermann nach ihrem Tod.

Anna Oppermanns „Ensembles“, ihre über Jahre entwickelten, streng methodischen und raumgreifenden Bildinstallationen sind exemplarisch und doch einzigartig für die Kunst der 1970er Jahre. Sie wiesen schon früh auf aktuelle künstlerische Praktiken hin, die Prozess, Handlung und Aussage verbinden sowie auf die Teilnahme der Betrachter/innen setzen. Wenngleich seit dem Tod der Künstlerin 1993 Installationen u.a. in Sydney (1994), New York (1999) und Paris (2004) zu sehen waren, steht eine umfassende „Revision der Ensemblekunst“ bis heute aus.

Die Kuratorin Ute Vorkoeper hat für diese Neubesichtigung sieben Ensembles aus den Jahren 1968 bis 1992 ausgewählt, die sowohl die künstlerische Entwicklung als auch die Vernetzung innerhalb der Ensemblekunst aufzeigen. Wie schon zu Lebzeiten der Künstlerin werden die offenen Werke auch postum nicht durch Rekonstruktion, sondern in aktualisierter Form installiert.

Anna Oppermann verstand die Welt, die menschlichen Beziehungen als „Ensembles“: als Arrangements aus Wahrnehmungen und Reflexionen von Ereignissen, Normen, Geschichten, Emotionen und Theorien. Sie beobachtete ihren privaten wie den gesellschaftlichen Alltag genau, suchte Objekte, Bilder oder Begriffe, in denen sie dessen Absurditäten und Konfliktfelder versinnbildlicht sah. Diese zeichnete, fotografierte, malte, beschrieb sie, sammelte Texte und Zitate und ordnete schließlich alle Teile als Stillleben an. Im nächsten Schritt hielt die Künstlerin die Arrangements aus wechselnden Perspektiven und in variierenden Konstellationen fest und fügte diese neuen Ansichten den Arrangements hinzu. So wuchsen ihre Ensembles sukzessive in den Raum hinein.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Katalog, einem Symposium sowie einer Edition (nur für Mitgleider des WKV) begleitet.

In einem offenen Dialog mit der Einzelausstellung von Anna Oppermann zeigt der Württembergische Kunstverein parallel dazu die Ausstellung „Übergangsräume – Potential Spaces.“ Dabei sind es weniger die formalen Aspekte der künstlerischen Produktion, die im Blickfeld dieses Dialoges stehen, als vielmehr deren methodischen Ansätze und Anliegen.

Nach der Stuttgarter Präsentation wird die Ausstellung vom 27. September bis 16. Dezember 2007 in der Generali Foundation, Wien gezeigt.








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