Spiegelensemble
Paradoxe Intentionen
Anders sein
Künstler sein – Über die Methode
Pathosgeste
Portrait Herr S.
Problemlösungsauftrag an Künstler

Ensembles in der Ausstellung

Spiegelensemble, 1968–1989
Vom ersten Ensemble an beschäftigte Anna Oppermann das Verhältnis von Schein und Realität. Das Spiegelensemble thematisiert dieses ambivalente Verhältnis, die Spaltung zwischen dem Selbst und den anderen ebenso wie die innere Gespaltenheit des Ich bis hin zur Schizophrenie.

Paradoxe Intentionen (Das Blaue vom Himmel herunterlügen), 1988–1992
Kurz vor ihrem Tod hat Anna Oppermann mit Paradoxe Intentionen eines der leichtesten und farbigsten Ensembles ihrer Laufbahn entwickelt. Hier werden das Ineinander von Realität und Schein, das Spiel mit dem „schönen Schein“, die Abwehr, aber auch die Lust an diesem Spiel zum Gegenstand eines kaleidoskopisch zersplitterten Bildfelds.

Anders sein („Irgendwie ist sie so anders…“), 1970–1986
In Anders sein umkreist Anna Oppermann ihre eigenen Ängste als Außenseiterin in Kunst und Gesellschaft. In wechselnden Kontexten werden Anpassung und Verweigerung, Ausschluss und Zugehörigkeit analysiert. Frauen, die ihr Gesicht hinter Haaren, Händen oder Masken verbergen und sich so den Blicken entziehen, denen sie ausgesetzt sind, versinnbildlichen den Konflikt zwischen Selbstdarstellung und Maskerade.

Künstler sein –  Über die Methode (Zeichnen im Ensemble, Dilemma der Vermittlung, der ökonomische Aspekt), 1978–1985
Filiation des Ensembles Künstler sein (Zeichnen nach der Natur – zum Beispiel Lindenblütenblätter), 1969–1986
Im Ensemblezyklus Künstler sein reflektiert Oppermann gängige Künstlerbilder und die Erwartungen des Kunstbetriebs. Im Teil Über die Methode stellt sie sich dem Vermittlungsproblem ihrer eigenen Arbeiten: Die Komplexität fordert einen hohen Grad an Aufmerksamkeit von den Rezipient/innen, die Reduktion der Informationsfülle jedoch führt zu Verzerrungen und erweist sich als trügerische Lösung.

Pathosgeste – MGSMO „MACH GROSZE, SCHLAGKRÄFTIGE, MACHTDEMONSTRIERENDE OBJEKTE!“, 1984   1992
Bei ihren Beobachtungen zum Zeitgeist der 1980er Jahre stieß Oppermann vor allem auf die unterschiedlichsten Formen leerer, großer Gesten in Politik, Ökonomie und Kultur. Pathosgeste ist ein – pathetisch monumental – vergrößertes Stillleben im Raum, in dem die Betrachter/innen umherwandern können.

Portrait Herr S., 1969–1989
Portrait Herr S. steht für einen zentralen Themenstrang im Gesamtwerk, den Anna Oppermann in mehreren Ensembles bearbeitet hat: Beziehungen zu anderen, Fremden, Freunden, zwischen den Geschlechtern. Im ausgestellten Ensemble sondiert sie die unbewussten Zwänge der Lust in Kollisionen mit Idealvorstellungen der Liebe. Beides verschmilzt sie in einer eigenen erotischen Formensprache, die zwischen Zeigen und Verbergen changiert.

Problemlösungsauftrag an Künstler (Raumprobleme), 1978–1984

Den Titel Problemlösungsauftrag verdankt das Ensemble einem Aufruf des Bonner Kunstvereins von 1979, in dem Konzepte für eine Bundeskunsthalle in Bonn erbeten wurden. Er wurde zum Anlass für ein umfangreiches Ensemble über divergente gesellschaftliche Räume. Hier kollidieren Bilder „sozialer Brennpunkte“ mit dem Ideal des Elfenbeinturms, in den sich Künstler und Wissenschaftler zurückziehen. Oppermann baute sich einen eigenen „Elfenbeinturm“ in das Ensemble, um ihn während der Ausstellungen zu beziehen und die Betrachter/innen zu beobachten.

Weitere Elemente in der Ausstellung

Dilemma der Vermittlung, 1979
Die neun Bildgeschichten zum Dilemma der Vermittlung drehen sich um die Schwierigkeiten der Entwicklung und Vermittlung einer interdisziplinären Methode im künstlerischen Bereich. Die Reihe entstand für einen Vortrag, den Oppermann auf dem Karl-Hofer-Symposium 1979 hielt.

Infolounge
Eine Infolounge im Zentrum der Ausstellung ermöglicht es, alle Arbeiten vergleichend in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus werden Texte, Kataloge und digitale Bild-Text-Archive zur Verfügung gestellt und Filmdokumente gezeigt.

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