Stan Douglas, Foto: Michael Courtney

Einführung

Vom 15. September 2007 bis zum 6. Januar 2008 präsentieren der Württembergische Kunstverein und die Staatsgalerie Stuttgart mit 14 Video- und Filminstallationen sowie über 120 Fotografien die erste umfassende Werkschau des kanadischen Künstlers Stan Douglas.

Der 1960 in Vancouver geborene Stan Douglas zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Bereits dreimal nahm er an der Documenta (1992, 1997, 2002) und der Biennale von Venedig (1990, 2001, 2005) teil und war auf zahlreichen weiteren Biennalen vertreten. Große Ausstellungshäuser widmeten ihm Einzelausstellungen. In Stuttgart sind jedoch erstmals seine zentralen Werke der letzten 20 Jahre zu sehen. Die von Iris Dressler und Hans D. Christ im engen Dialog mit Douglas entwickelte Ausstellung folgt keiner chronologischen Konzeption, sondern setzt an verschiedenen möglichen Lesarten des vielschichtigen Werks an.

Kein anderer Künstler vermag es, wie Douglas auf gleichermaßen sinnliche wie intellektuelle Weise die Erfahrungsräume des Kinos, Fernsehens und Museums zu erweitern. Im Rückgriff auf die geistigen, kulturellen und ideologischen Traditionen der Moderne stellen seine Werke eine kritische Revision der westlichen Geschichte und Gegenwart dar. Es ist das Scheitern der modernen Utopien, um das seine Arbeiten immer wieder kreisen. Ihnen allen geht die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Ort voraus – Potsdam, British Columbia, Havanna oder Detroit –, dessen Geschichte Douglas entlang literarischer, filmischer oder musikalischer Vorlagen reflektiert: so etwa E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann, den Grimmschen Märchen, Karl Marx’ Das Kapital, Samuel Becketts Film Film oder Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielscene. Nicht selten verändert Douglas dabei zum Beispiel das Geschlecht sowie die Hautfarbe der von ihm entliehenen Protagonisten. Das scheinbar Unvereinbare wird in Beziehung zueinander gesetzt und durch die besondere Art und Weise, in der Douglas sich der audiovisuellen Medien bedient, zur offenen, mehrdeutigen Erzählung.

Zur Ausstellung erscheint ein Kurzführer (ca. 100 Seiten) sowie ein umfangreicher Katalog (Erscheinungstermin: Oktober 2007, 224 Seiten) im Hatje Cantz Verlag.

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