Rabih Mroué. Ich, der Unterzeichnende Das Volk fordert

WERKE IN DER AUSSTELLUNG

Rabih Mroué, Old House, 2003
Rabih Mroué, Old House, 2003
Rabih Mroué, On "Three Posters". Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué, 2004
Rabih Mroué, On "Three Posters". Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué, 2004
Rabih Mroué, On "Three Posters". Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué, 2004, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, On "Three Posters". Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué, 2004, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Noiseless, 2008, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Noiseless, 2008, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Grandfather, Father and Son, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Je Veux Voir, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Je Veux Voir, 2010, Ausstellungsansicht, BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, 2010, Foto: Victor Nieuwenhuijs
Rabih Mroué, Je Veux Voir, 2010
Rabih Mroué, Je Veux Voir, 2010
Rabih Mroué, Model of "The Mediterranean Sea", 2011
Rabih Mroué, Model of "The Mediterranean Sea", 2011

Old House, 2003
Video, 1:15 Min., Loop

Die Videoarbeit Old House zeigt die Zerstörung eines Hauses im Libanon in Slow Motion. In verschiedenen Rhythmen laufen die Bilder dabei vorwärts und rückwärts. Die Unumkehrbarkeit der Zerstörung und die Möglichkeit der Erneuerung fallen hier permanent ineins.

On Three Posters. Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué, 2004

Video, 17 Min.

On Three Posters. Reflections on a Video-performance by Rabih Mroué ist eine auf das Format Video übertragene Performance des Künstlers – eine Art Meta-Erzählung derselben. Sie basiert auf verschiedenen Testaufnahmen einer Videobotschaft, die einer der ersten Selbstmordattentäter des Libanons – ein weltlicher Krieger, der 1985 gegen die israelische Besetzung des Südlibanons kämpfte – kurz vor seiner Tat anfertigte. Mroué interessiert die mediale Konstruktion dieses öffentlichen Bekenntnisses.
Die ursprüngliche Performance entstand 2000 in Zusammenarbeit mit Elias Khoury.

With Soul, with Blood, 2006

Video, 11:00 Min.
 
Die Videoarbeit zeigt unscharfe Aufnahmen der Menschenmassen einer Demonstration. Die Kamera versucht dabei, sich verschiedenen Einzelpersonen zu nähern, die jedoch nur schattenhaft in Erscheinung treten. Aus dem Off ist Mroués Stimme zu hören. Er kommentiert seinen Versuch, sich selbst in der Masse wieder zu finden, sich von dieser zu Differenzieren.

Noiseless, 2008
Installation (Text; Video, 04:30 Min.)
 
Noiseless (Lautlos) besteht aus einem Video und einem Text. Das Video zeigt Porträts des Künstlers, die zwischen Sichtbarkeit und Silhouette pendeln. Sie werden in Vermisstenanzeigen eingepasst, bzw. die Porträts der Vermissten durch das Mroués ersetzt. In dem Wandtext reflektiert der Künstler über die Möglichkeiten und Grenzen des Verschwindens.

Grandfather, Father and Son, 2010
Installation (Mixed media), produziert von BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht

Die Installation Grandfather, Father and Son verknüpft Ereignisse aus der Familiengeschichte Mroués mit historischen Schlüsselmomenten im Libanon. Sie umfasst verschiedene Dokumente, die ihn selbst, seinen Vater und Großvater betreffen, so zum Beispiel Karteikarten aus der Bibliothek des Letzteren. Mroués Großvater, ein Theologe und Kommunist, hat ein Werk über die Dialektik des Islams geschrieben. 1987, zu Beginn seiner Arbeiten am dritten Band dieser Schrift, fiel er einem Attentat zum Opfer. Im selben Jahr wurde auch Premierminister Rashid Karami ermordet.
Von Mroués Vater sind Manuskriptseiten einer nie veröffentlichten mathematischen Abhandlung zur Fibonacci-Folge zu sehen, die er 1982 verfasst hatte – dem Jahr des israelischen Einmarsches in den Libanon. Mroué selbst ist hier durch seine bislang erste und letzte Kurzgeschichte vertreten, die er 1989, gegen Ende des Krieges, veröffentlichte, und die von ihm in einem Video vorgetragen wird, das in der Bibliothek des Großvaters aufgenommen wurde.

Je Veux Voir, 2010
Installation (Fotomontage, zwei Videos, Text, 5:13 Min. und 00:30 Min., Loop), produziert von BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht

Die Installation Je Veux Voir (Ich möchte sehen) geht auf den gleichnamigen Spielfilm von Joana Hadjithomas und Khalil Joreige (2008) zurück, in dem Mroué, neben Catherine Deneuve, die Hauptrolle spielt. In diesem fiktiven Film, der zum Teil auf einer wahren Geschichte beruht, besichtigt Deneuve (gespielt von Deneuve) die Folgen des israelischen Angriffs auf den Südlibanon im Jahr 2007. Sie wird von Mroué (der von Mroué gespielt wird) begleitet, der seinen Geburtsort zum ersten Mal nach diesem Angriff wiedersieht.
Die Installation besteht aus einem großen Panoramafoto, das Mroués zerstörtes Heimatdorf zeigt. Links und rechts daneben sind zwei Monitore platziert. Auf dem einen ist eine kurze Sequenz aus dem Spielfilm zu sehen, bei der Deneuve an diesem gespenstischen Ort Mroués Namen ruft. Der andere zeigt mysteriöse militärische Zahlencodes, die sich auf den Wänden der zerstörten Häuser des Dorfes befinden.

I, the Undersigned: I and We, 2011
Installation (Text, zwei Videos, 4:10 Min. und 3:50 Min.)

Die Arbeit I, the Undersigned von 2007 – die in der Stuttgarter Ausstellung in "gestrichener" Form erscheint – besteht ursprünglich aus einem Wandtext und einer Videoarbeit, die auf zwei Monitoren gezeigt wird. Auf dem unteren Monitor ist Mroués regloses Gesicht zu sehen. Aus dem Off hört man eine monotone Stimme, die in arabischer Sprache eine Reihe von Entschuldigungen des Künstlers vorträgt. Die Übersetzung kann man auf dem oberen Monitor lesen. Mroué entschuldigt sich für Verhaltensweisen, von denen er glaubt, dass sie (unabsichtlich) zur Aufrechterhaltung des libanesischen Bürgerkriegs beigetragen haben.
I, the Undersigned: I and We von 2011 dagegen besteht aus zwei Monitoren, auf denen die beiden Videos nicht zu sehen sind, und einem Wandtext, in dem der Künstler diesen Akt der "Streichung" erläutert.

The People Are Demanding, 2011
Wandtext

Mit „Das Volk fordert“ beginnt das Gros jener zahlreichen Slogan, die derzeit überall auf den Straßen, in denen sich die arabischen Revolutionen ereignen, zu hören sind. In seiner Arbeit ergänzt Mroué diesen Satzteil mit einer langen Reihe möglicher Forderungen, die von den radikalsten Wünschen bis zu den banalsten oder grundlegendsten menschlichen Bedürfnissen reichen. Die so erzeugte Ambivalenz verweist gleichermaßen auf das eindrucksvolle Wiederaufleben des Gemeinschaftssinns wie auf die Fragilität des Einzelnen, auf den der Druck der Masse trifft.

Model of The Mediterranean Sea, 2011
Videoinstallation
Die Arbeit The Mediterranean Sea wurde produziert von der Lunds Konsthall, Schweden

Mroué zeigt das Modell seiner Videoinstallation The Mediterranean Sea, die 2011 entstand. Sie stellt die Bodenprojektion (hier via Monitor) eines Schwimmers auf offener See der Wandprojektion eines bewusst unscharf aufgenommenen Cello-Spielers gegenüber.

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