WKV Stuttgart: Herbstvorschau

IMOGEN STIDWORTHY
27. Oktober 2017 - 20. Januar 2019
Eröffnung: Freitag, 26. Oktober 2018, 19 Uhr

Eine Ausstellung des
Württembergischen Kunstverein Stuttgart

Kurator*innen
Iris Dressler, Hans D. Christ

Vom 27. Oktober 2018 bis zum 20. Januar 2019 widmet der Württembergische Kunstverein Stuttgart der britischen Video- und Filmkünstlerin Imogen Stidworthy (*1963 in London, UK) eine Einzelausstellung. Stidworthys Filme und Installationen gehen der Frage nach, wie sich Menschen zu anderen in ein physisches, soziales und kulturelles Verhältnis setzen, wenn Worte keinen Halt mehr finden, die Sprache am Ende ist oder versagt. Welche anderen Formen von Sprache entstehen aus dem Nicht-Verstehen oder der Unmöglichkeit, sich verbal auszudrücken? Im Zentrum der Ausstellung stehen zehn Werke aus den letzten zwanzig Jahren, die zentrale Motive der Künstlerin herausstellen: Klang und Sprache, Selbstwahrnehmung und die Beziehungen zu anderen. Das Projekt erprobt dabei eine völlig neue Form des Umgangs mit Medienwerken. Die einzelnen Video-Klanginstallationen werden nicht parallel zu sehen sein, sondern für sie wird eigens eine Choreografie entwickelt, die die Besucher*innen nacheinander von Werk zu Werk führt. Aus den individuellen Werken wird eine Gesamtinszenierung, die zwischen Ausstellung, Theater, Konzert und Kino angesiedelt ist.

IMOGEN STIDWORTHY
Die britische Video- und Filmkünstlerin Imogen Stidworthy arbeitet mit der Stimme als skulpturalem und räumlichem Material. In ihren Filmen und Installationen geht sie der Frage nach, wie wir uns zu anderen in ein physisches, soziales und kulturelles Verhältnis setzen, wenn Worte keinen Halt mehr finden, die Sprache am Ende ist oder versagt. Welche anderen Formen von Sprache entstehen aus dem Nicht-Verstehen oder der Unmöglichkeit, sich verbal auszudrücken?
Stidworthys Arbeiten entwickeln sich aus Dialogen mit Menschen, deren Verhältnis zur Sprache durch bestimmte Lebensereignisse, durch mentale oder physische Leiden wie Aphasie und Autismus oder durch Praktiken wie Sprachtherapie, Schamanismus und Bauchrednerei beeinträchtigt oder neu konfiguriert wurde. Es geht um Menschen, für die Sprache völlig abwesend oder im Gegenteil auf bestimmte Weise in den Vordergrund getreten ist. Das Gefühl der eigenen Differenz ist bei ihnen mehr oder weniger stark ausgeprägt. In ihren Assemblagen aus Klang, Video und skulpturalen Elementen untersucht Stidworthy, wie diese Begegnungen unsere Sprache, Selbstwahrnehmung und sozialen Beziehungen beeinflussen. Ihr Werk kreist um die (Un-)Möglichkeit, Sprache von außen zu erfassen. Es versteht sich nicht so sehr als "Übersetzung" oder Beschreibung, sondern viel eher als ein Ausloten der Grenzen von Sprache – oder Nicht-Sprache – auf einem sehr intimen Niveau der direkten Begegnung zu zweit oder in kleinen Gruppen. Ihr Werk verzeichnet, inwiefern diese Räume der persönlichen Begegnung unter den derzeitigen soziokulturellen Bedingungen Differenz zum Klingen oder zum Verstummen bringen.

ÜBER DIE AUSSTELLUNG
Im Zentrum der Ausstellung stehen zehn Werke aus den letzten zwanzig Jahren, die zentrale Motive der Künstlerin herausstellen: Klang und Sprache, Selbstwahrnehmung und die Beziehungen zu anderen. Das Projekt erprobt dabei eine völlig neue Form des Umgangs mit Medienwerken. Die einzelnen Video-Klanginstallationen werden nicht parallel zu sehen sein, sondern für sie wird eigens eine Choreografie entwickelt, die die Besucher*innen nacheinander von Werk zu Werk – und so kreuz und quer durch den Ausstellungsraum führt. Aus den individuellen Werken wird eine Gesamtinszenierung, die zwischen Ausstellung, Theater, Konzert und Kino angesiedelt ist. Dabei bleibt offen, zu welchen Zeitpunkten die Besucher*innen in die Abfolge der Werke einsteigen.
Die Ausstellung begibt sich auf die Suche nach den Verbindungslinien, die sich zwischen den Fragestellungen und Einblicken der einzelnen Werke aufzeigen lassen. Sie beleuchtet das Verhältnis von verbaler Sprache und nonverbalen, auch unübersetzbaren Formen von Sprache und Sinnproduktion, die sich als klanglich sondierende Begegnungen zwischen unterschiedlichen Seinsweisen ereignen.
Allen Arbeiten gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir Differenz auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene begrifflich fassen und aushandeln, und wie Formen von Differenz (unsere) Sprache, unsere Selbstwahrnehmung und sozialen Beziehungen beeinflussen.

Abb.: Imogen Stidworthy, Videostill aus "Dummy", 1998 Courtesy: die Künstlerin

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