WKV Stuttgart: Juni Programm

Mittwoch, 6. Juni 2018, 19 Uhr
KURATOR*INNENFÜHRUNG
im Rahmen der Ausstellung
"50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus 1968"
mit Iris Dressler

Ein Rundgang mit der Kuratorin Iris Dressler zu den vier Ausstellungssegmenten der Schau "50 Jahre nach 50 Jahren Bauhaus 1968":
Ausgehend von Herbert Bayer, der das Ausstellungsdesign der 1968er-Bauhaus-Ausstellung in Stuttgart gestaltet hat, beschäftigt sich der erste Strang mit den Ambivalenzen des Grafik- und Ausstellungsdesigns der 1920er- bis 1940er-Jahre, das zwischen Experiment und Propaganda angesiedelt ist. Der zweite Strang der Ausstellung setzt das Bauhaus und sein Umfeld in Beziehung zu den künstlerischen Bewegungen der 1950er- bis 1970er-Jahre. Hierbei geht es insbesondere um die künstlerischen Gegenmodelle zu Rationalisierung, Normierung und zur funktionalen Stadt. Der Fokus des dritten Strangs liegt auf den Verschränkungen zwischen der modernen Avantgarde und dem militärisch-industriellen Komplex: zwischen Luftbild und Luftkrieg, Wohnungsbau- und Rüstungsindustrie. Und der vierte Strang schließlich versteht sich als ein Ausblick auf die möglichen Erzählungen einer multiplen Moderne. Mit dem Jahr 1989 und der darauffolgenden Globalisierung lässt sich das Bild einer westlich dominierten Moderne nicht mehr halten. Stattdessen gilt es, die Beziehungen zwischen Tradition und Fortschritt, Kunstgewerbe und Kunst, populären und elitären Künsten, sowie der Welt der Kolonialisierten und der Kolonisatoren immer wieder neu zu bewerten.

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Mittwoch, 13. Juni 2018, 19:30 Uhr
VORLESUNGSREIHE
"Die Hochschule für Gestaltung Ulm, 1953-1968"
mit HANS DIETER HUBER (Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste)

Die dritte Vorlesung behandelt die Hochschule für Gestaltung in Ulm, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Ott Aicher und Inge Aicher-Scholl 1953 gegründet wurde und 1968 von dem ehemaligen Marinerichter und damaligen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg geschlossen wurde.

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Samstag, 23. Juni 2018, 15-19 Uhr

Zum Thema WOHNEN veranstaltet der Württembergische Kunstverein in Kooperation mit der Architekturgalerie am Weissenhof 23. Juni 2018 Führungen, Vorträge und Diskussionen:

–15 Uhr
FÜHRUNG
zur Ausstellung "Kleine Häuser, großes Thema"
Ort: Architekturgalerie am Weißenhof, Am Weißenhof 30, 70191 Stuttgart

Das Einfamilienhaus ist beliebt wie eh und je. Allein der enorme Bestand fordert dazu heraus, sich mit diesem Haus- und dem entsprechenden Siedlungstyp intensiv auseinanderzusetzen. Die Ausstellung vermittelt, warum Einfamilienhäuser ein großes Thema sind und stellt Ergebnisse aktueller Forschung und mögliche Strategien zum Umgang mit dem großen Bestand an kleinen Häusern vor. Die Ausstellung regt damit dazu an, im Rahmen der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart einen zukunftsfähigen Umgang mit den Einfamilienhausgebieten der Region zu erproben.
Kuratiert von Christian Holl und Stefan Werrer


–16:30 Uhr
KURZFÜHRUNG
zum Thema WOHNEN
im Rahmen von
"50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus 1968"

Das Bauhaus mit Architekten wie Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Hilberseimer, die CIAM (Internationale Kongresse für Neues Bauen, 1928 –1959) und die mit ihr assoziierten Architekten wie Le Corbusier stehen ab den 1920er-Jahren für das Konzept des Neuen Bauens und der funktionalen Stadt: das heißt für die Rationalisierung sämtlicher Lebensbereiche – Arbeit, Wohnen, Freizeit, Verkehr – und deren räumliche Trennung. Und nicht zuletzt für das Primat der „autogerechten Stadt“. Ihre zum Teil recht unterschiedlichen Ansätze zur funktionalen Stadt, die idealerweise erschwinglichen und komfortablen Wohnraum sowie beschleunigte Mobilität für alle schaffen sollte, wurden von Beginn an kontrovers diskutiert, wie etwa seitens des Team X. Diese Gruppe von Architekt*innen, zu der u.a. Alison und Peter Smithson und Oskar Hansen gehörten, sollte das Ende der CIAM einläuten. Ein besonderes Augenmerk liegt in dieser Sektion überdies auf der feministischenKritik zur modernen Architektur und Stadt.

–17 Uhr
VORTRAG
"Das Einfamilienhaus als neue anonyme Architektur: Wie lässt sich populäres Bauen verstehen und verändern?"
mit Prof. Dr. Elisabeth Timm (Universität Münster)
Ort: Württembergischer Kunstverein

Das freistehende Einfamilienhaus prägte die Suburbanisierung in den Wachstumsjahrzehnten der Bundesrepublik. Diese historisch beispiellose Popularisierung des Hausbauens wurde von der öffentlichen Hand finanziell bestens ausgestattet; gleichwohl gilt das eigene Haus als Symbol für erarbeiteten Wohlstand, verdienten sozialen Status und individuelle Tüchtigkeit. Daraus hat sich eine Idealisierung dieser Wohn- und Siedlungsform ergeben, der die kommunale Planung meist ebenso ratlos gegenüber steht wie Fachleute aus der Architektur. Obgleich die Dysfunktionalität und die verschwenderische und sozial ungleiche Ressourcensituation des Einfamilienhauses gut bekannt sind, stützt erstaunlicherweise auch die neueste Entwicklung in der Wohnungsbaupolitik (von der Objekt- zur Subjektförderung) erneut überkommende Vorstellungen von Wohnen im Eigentum. Wie könnte in dieser Situation eine Veränderung initiiert werden, ohne problematisch gewordene Sprechpositionen der ästhetischen und sozialen Avantgarden zu wiederholen, wie sie etwa im Neuen Bauen formuliert wurden?

(Prof. Dr. Elisabeth Timm, Universität Münster, Kulturanthropologin. Forschungen zur Geschichte und Gegenwart von Familie und Verwandtschaft als alltägliche Lebensweise, als politische Sozialontologie, als populäre und wissenschaftliche Episteme. Zuletzt: 2015 bis 2018 Leitung des interdisziplinären BMBF-Forschungsverbundes zum Einfamilienhaus: www.hausfragen.net)


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Sonntags, 15 Uhr
KOSTENFREIE ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN

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Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.wkv-stuttgart.de

 

 

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