Michael Brynntrup
Tabu / Kontinuum, 2006
Installation
Medien sind von den Höhlenzeichnungen bis zu den Chatrooms des Internets maßgeblich an der Konstruktion des Subjekts und dessen Beziehung zur Welt beteiligt. Erst die technische Reproduzierbarkeit des eigenen Selbst und die Angebotsvielfalt an medialen Leihidentitäten haben es ermöglicht, von sich selbst unzählige Doppelgänger zu entwerfen. Entlang dieser medialen Spielräume „re-arrangiert“ Michael Brynntrup seine seit den 1980er Jahren entstandenen filmischen wie schriftlich verfassten Tagebücher: die „Tabufilme“. Auf der Internetseite „Tabu2000.net“ kann man einzelne Seiten seiner Tagebücher käuflich erwerben. Die Faksimile der verkauften Seiten werden wiederum gerahmt und als Wandtableau „Tabu2000/50“ präsentiert. Die „Tabufilme“ selbst zeigen die seit den 1980er Jahren entstandenen Filme, in denen der „Reporter“ Bynntrup über die Produktion seiner Tagebücher berichtet.