Hirschgang. Eine Rückführung

24. Oktober bis 22. November 2015
WKV / Querungen

Eine Ausstellung von
Begleitbüro-SOUP
(Stuttgarter Observatorium Urbaner Phänomene)
Ulrich Bernhardt, Steffen Bremer, Michael Gompf, Kurt Grunow, Andreas Mayer-
Brennenstuhl, Karin Rehm, Peter Schmidt, Harry Walter

Mit Beiträgen von
Matthias Beckmann, Yang Jiechang, Fritz Moser

Eröffnung:
Freitag, 23. Oktober 2015, 19 Uhr
Einführung: Hans D. Christ

Führung durch das gesamte Kunstgebäude:
Dienstag, 3. November 2015, 15:45 Uhr
Eingang Landtag

gefördert durch
den Innovationsfond Kunst der Landeshauptstadt Stuttgart

Repräsentative Demokratie bedeutet nicht nur, dass gewählte Volksvertreter das Volk, sondern auch dass Bilder die Realität vertreten können. Schon der Anblick eines leeren Plenarsaals kann zur Offenbarung werden, wenn dieser von vorurteilslosen Augen getroffen wird. Die leicht ansteigenden, konzentrisch angeordneten, nach dem politischen Spektrum aufgefächerten Sitzreihen schaffen das Bild einer trichterförmigen Eintracht, die bisweilen von einem Wortstrudel erfasst wird, der genau unterhalb der Rednertribüne seinen Abflusspunkt hat. Gerade politisch möblierte Szenerien werfen eine Reihe von Geschmacksfragen auf, deren genauere Auflösung wohl nur einem Außenstehenden gelingen kann. Die Tatsache, dass der Landtag von Baden Württemberg noch bis 2016 im Stuttgarter Kunstgebäude - einem Geschenk von König Wilhelm II. an die Stadt und ihre Künstler - untergebracht ist, bietet die einzigartige Chance, das parlamentarische Geschehen einmal unter dem Aspekt seiner Ausstellungsqualitäten zu betrachten. Was bedeutet es für die Politik, wenn sie an einem traditionell der Kunst verpflichteten Ort Asyl gefunden hat? Was für die Kunst, wenn ihre angestammten Räume von politischen Debatten erfüllt werden? Oder was wäre, wenn der seit mehr als 100 Jahren auf der Kuppel des Kunstgebäudes thronende Goldene Hirsch sich plötzlich in Fleisch und Blut verwandeln und ins Innere dieses recht eigentlich der Kunst gewidmeten Gebäudes gelockt werden könnte? Würde dieser freiluftverwöhnte, auf Kunstausstellungen aller Art abonnierte und nun endlich nach Augenfutter verlangende Geweihträger auf seine Kosten kommen? Oder sind 100 Jahre Kunstentwicklung spurlos an ihm vorübergegangen? In einer aus Video, Zeichnung, Text, Skulptur und Spielautomat bestehenden Installation wird derartigen Fragen so anschaulich wie möglich nachgegangen.

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