Imogen Stidworthy. Dialogues with People

27. Oktober 2018 - 13. Januar 2019

Balayer- A Map of Sweeping 2014/18
ALEX 2001-2
Closing\Close by 2001
Sascha (Listening) 2011-12

Eine Ausstellung von
Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Kurator*innen
Hans D. Christ, Iris Dressler, Katia Krupennikova

Einführung

Vom 27. Oktober 2018 bis zum 13. Januar 2019 zeigt der Württembergische Kunstverein Stuttgart die erste große Einzelausstellung der renommierten britischen Künstlerin Imogen Stidworthy (*1963) in Deutschland. Stidworthys Filme und Installationen gehen der Frage nach, welche Gestalt soziale Beziehungen annehmen, wenn Worte brüchig werden, wenn die Sprache versagt oder abhanden gekommen ist. Welche anderen Formen der Sinnstiftung und Kommunikation entstehen an den Rändern der Sprache

Stidworthy setzt sich mit der Unmöglichkeit auseinander, Sprache objektiv zu erfassen. Sie arbeitet mit Menschen zusammen, deren Verhältnis zur Sprache zum Beispiel durch Sprachtherapie und Stimmtraining oder durch Zustände wie Aphasie und Autismus geprägt ist. So reflektiert ihr Werk Vorstellungen und Erfahrungen von Andersheit in einem breiten soziokulturellen Spektrum. Ausgangspunkt ist dabei vor allem der persönliche Austausch.

Die Ausstellung Dialoges with People umfasst neun Videoinstallationen aus den vergangenen zwanzig Jahren sowie eine neue Arbeit. Sie beruhen auf sehr persönlichen Begegnungen der Künstlerin mit Menschen wie den autistischen und nicht-autistischen Mitbewohner*innen einer ländlichen Wohngemeinschaft in Frankreich, die auf ein Projekt des französischen Sozialpsychologen Fernand Deligny zurückgeht (Balayer. A Map of Sweeping, 2014-18), dem blinden Abhörspezialisten Sacha van Loo (Sacha, 2011), der koreanischen Schamanin Sun Deok (Speaking in the Voices of Different Gods, 2012/18) oder der autistischen schwedischen Therapeutin und Autorin Iris Johansson, die bis zu ihrem 13. Lebensjahr nicht gesprochen hat [Iris (A Fragment), 2018].

Alle gezeigten Werke beschäftigen sich mit dem Unterschied zwischen Stimme und Sprache in Bezug auf unsere Selbstwahrnehmung sowie unsere Verbindung zu anderen. Sie beleuchten den Raum zwischen verbaler und somatischer, auf den Körper bezogener Artikulation, sowie die Ungewissheit, mit Sprache etwas Gemeinsames zu teilen. Dabei erkunden sie zugleich die Begegnung zwischen verschiedenen Lebensformen.

Die Ausstellung erprobt überdies neue Formen der Präsentation von Medienwerken. So werden die zehn Audio- und Videoinstallationen nicht parallel, sondern nacheinander gezeigt. Angesiedelt zwischen Ausstellung, Konzert und Filmvorführung führt eine eigens entwickelte hundertminütige Choreografie die Besucher*innen von Werk zu Werk durch den Raum. Mittels dieser dreidimensionalen und als Loop organisierten Montage werden neue Beziehungen zwischen den einzelnen Werken hergestellt, die sich den Besucher*innen auf je eigene Weise erschließen: je nachdem, zu welchem Zeitpunkt sie die Ausstellung betreten.

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Imogen Stidworthy
Württembergischer Kunstverein Stuttgart