Videostill aus Murder Not Accident, 2019. Protestierende Menschen in der Türkei halten Transparente hoch
Videostill aus Murder Not Accident, 2019

Murder Not Accident

VORTRAG UND DISKUSSION
Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19 Uhr

Sprache: Deutsch und Englisch
Eintritt: frei
Die Veranstaltung findet sowohl onsite als auch online über zoom statt. Hierfür bitte mit dem Betreff „No Accident“ eine Email senden an zentraleremove-this@remove-thiswkv-stuttgart.de

Die Menschenrechtsaktivist:innen Eylem Can, Murat Deha Boduroglu und Fatih Pinar stellen die aktuell im WKV zu sehende Videoarbeit Murder Not Accident (Kein Unfall, sondern Mord), (2019) vor, die den kollektiven Kampf gegen arbeitsbedingte Morde in der Türkei dokumentiert. In der Diskussion werden auch Bezüge zum deutschen Lieferkettengesetz und zu Stuttgart zur Sprache kommen.

In der Türkei sterben jeden Tag ca. 200 Menschen an ihrer Arbeitsstelle. Dies ist auf teils grob fahrlässige Arbeitssicherheit etwa auf Baustellen zurückzuführen. Juristisch waren die Arbeiter:innen lange Zeit schlecht geschützt und es gibt nur wenige Gewerkschaften in der Türkei. Bei Großprojekten werden bewusst zahlreiche Subunternehmen eingeschaltet, wodurch Arbeitgeber ihre Verantwortlichkeit verwässern.
Die meisten Opfer arbeitsbedingter Gewalt bleiben ungenannt und werden von der Regierung und den staatlichen Stellen systematisch ignoriert. 2008 fand sich eine Gruppe von Familien zusammen, die um Angehörige trauern, die Opfer von arbeitsbedingten Morden geworden sind. Sie übersetzt die gemeinsame Trauer in die Forderung von Gerechtigkeit. Das Netzwerk nennt sich „Familien von Arbeiter:innen auf der Suche nach Gerechtigkeit“ und gibt den Opfern dieses Kampfes ein Gesicht. Die Unterstützer:innen dieses Netzwerks, eine Solidargemeinschaft aus Stadtplaner:innen, Architekt:innen, Anwält:innen und anderen Aktivist:innen von Bir Umut Dernegi (Verein Eine Hoffnung) mit Sitz in Istanbul, teilen das Anliegen der Familien der Arbeiter:innen.

Murder Not Accident, 2019
Video, 34 Min.
Kamera: Fatih Pinar, Schnitt: Burcu Kolbay und Fatih Pinar


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