Trinh T. Minh-ha. The Ocean In A Drop

LANGE FILMNACHT
Samstag, 21. Januar 2023, 18 – Sonntag, 22. Januar 2023, ca. 7 Uhr

Programm

trinh_programm_januar_2023.pdf

Zum Abschluss der Ausstellung Trinh T. Minh-ha. The Ocean In A Drop bietet der Württembergische Kunstverein die Möglichkeit, alle sechs in der Ausstellung parallel gezeigten Filme nacheinander zu sehen.
Getränke und Snacks werden angeboten und dürfen ausnahmsweise (ebenso wie selbst mitgebrachte Verpflegung) in der Ausstellung / den Filmkojen verzehrt werden.

Eintritt: 5  Euro; ermäßigt 3 Euro
Letzter Einlass: Sonntag, 22. Januar 2023, 1 Uhr
Anmeldung unter: bozzetti@wkv-stuttgart.de

18:15 Uhr
Einführung: Iris Dressler, Hans D. Christ

18:30 Uhr
Naked Spaces – Living Is Round, USA 1985
Digitalfilm (16mm), 135'

Nach ihrem Studium der Musikethnologie, Komposition und französischen Literatur in Illinois und Paris lehrte Trinh von 1977 bis 1980 am National Conservatory of Music and Drama in Dakar, Senegal. Aus dieser Zeit stammen unter anderem ihre ersten beiden 16-mm-Filme Reassemblage (1982) und Naked Spaces – Living Is Round. Beide Filme, die sich auf differenzierte Weise den Menschen im ländlichen Raum Westafrikas, ihren Kulturen und Lebensräumen widmen, versuchen, den kolonialen paternalistischen Blick der klassischen Ethnografie freizulegen und aufzubrechen. In Naked Spaces – Living Is Round beschäftigt Trimh sich mit den Wohnbauten, dem Alltag, den Riten und Erzählungen der Menschen in den ländlichen Gebieten Mauretaniens, Malis, Burkina Fasos, Togos, Benins und Senegals.

21 Uhr
Surname Viet Given Name Nam, USA 1989
Digitalfilm (16mm), 108'

In diesem Film widmet Trinh sich der komplexen Geschichte und Gegenwart Vietnams aus der Perspektive von Frauen und deren jahrhundertealten Emanzipationskämpfen. Der Schwerpunkt liegt auf den Erfahrungen der jüngeren Geschichte: von den Unabhängigkeitskämpfen gegen die französische Kolonialmacht (1945–1954) über die Teilung in das kommunistische Nord- und das nationalistische Südvietnam bis zur Wiedervereinigung 1976 nach dem Vietnamkrieg und der Etablierung des sozialistischen Staates. Der Film fragt nach den Beziehungen zwischen Geschlecht und nationaler Identität, sowie nach der Rolle und den Widerständen von Frauen im sozialistischen Vietnam.

23 Uhr
Shoot for the Contents, China, USA 1991
Digitalfilm (16mm), 102'

Shoot for the Contents war Trinhs erster Film, in dem sie sich ausführlich mit der Geschichte und Gegenwart Chinas auseinandersetzte, um ihr eigenes Verständnis dieses Landes sowie dessen Einflüsse auf die vietnamesische Kultur zu erweitern. Der Titel bezieht sich auf ein altes chinesisches Gesellschaftsspiel namens »Ziele auf die« oder »Errate die Inhalte«, bei dem in Kästen verborgene Gegenstände erraten werden müssen. Der Film verschachtelt chinesische Volkslieder und Oper, klassische Musik, die Sprüche von Mao und Konfuzius, die Arbeit eines Kalligrafen sowie Kommentare und Gedanken von zwei Frauen und weiteren Personen ineinander.

1 Uhr
Night Passage, USA 2004

Digitalfilm, 98'

Der Film, der auf Miyazawa Kenjis Roman Milky Way Railroad (1934) zurückgeht, ist der Freundschaft sowie den Übergängen zwischen Leben und Tod gewidmet, als deren zentrale Metapher die Reise in einem Nachtzug dient. Es ist einer der wenigen Filme Trinhs, die eher dem Genre des Spielfilms, genauer dem fantastischen Film und der Science-Fiction, entsprechen, deren gewohnte Form sie zugleich aufbricht. Night Passage erzählt von der spirituellen Reise der jungen Migrantin Kyra und ihrer beiden Gefährt*innen: ihrer Freundin Nabi und des kleinen Jungen Shin.

2:45 Uhr
Forgetting Vietnam, USA, Vietnam, 2015
Digitalfilm, 90'

Der Digitalfilm Forgetting Vietnam entstand 40 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs und nähert sich den Spuren und dem Widerhall, die dieser Krieg in Vietnam hinterlassen hat. Die Aufnahmen wurden 1995 und 2012, also in unterschiedlichen Abständen zum Krieg und überdies unter Verwendung jeweils anderer Kameratechnologien gedreht. In eher alltäglichen unspektakulären Bildern geht Trinh den mit dem Krieg verknüpften Traumata im Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen nach.

4:30 Uhr
What About China?, USA, China 2021
Digitalfilm, 135' (mit deutschen Untertiteln)

What About China? basiert auf Filmaufnahmen, die größtenteils zwischen 1993 und 1994 in Ost- und Südchina, insbesondere in den ländlichen Provinzen Anhui, Hubei, Zhejiang, Fujian und Guanxi gedreht wurden. Es handelt sich um Orte, die mit den weit zurückliegenden Ursprüngen der chinesischen Kultur verbunden sind. Dabei lenkt der Film den Blick auf die traditionelle Architektur dieser Regionen, wie die mehrstöckigen Rundhäuser der Hakka-Gemeinschaft oder die hängenden Holzbauten des Ganlan-Stils, sowie auf die Menschen, die diese bewohnen.

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