Ousmane Sembène: La Noire de..., Filmstill © trigon-film.org
Ousmane Sembène: La Noire de..., Filmstill © trigon-film.org
Delphine Seyrig in dem Film “Calamity Jane & Delphine Seyrig: A Story”, © 1983/2022 Babette Mangolte
S.C.U.M. Manifesto 1967 von Carole Roussopoulos, Delphine Seyrig, Frankreich 1967, Filmstill © Centre audiovisuel Simone de Beauvoir
Françoise Dasques, La Conférence des Femmes – Nairobi 85, 1985, Filmstill © Courtesy Centre audiovisuel Simone de Beauvoir

Widerständige Musen. Delphine Seyrig und die feministischen Videokollektive im Frankreich der 1970er und 1980er Jahre

FILMREIHE

Mittwoch, 26. April 2023, 19 Uhr
SCREENING + GESPRÄCH
Ousmane Sembène: La Noire de... (Senegal 1966, 65', OmU)
Moderiert von Yara Richter

Eine junge Senegalesin wird, nachdem sie bei einer französischen Familie in Dakar als Babysitterin gearbeitet hat, eingeladen, als Gouvernante nach Frankreich mitzukommen. Doch im Westen ist sie für alle bloss noch «das schwarze Mädchen». Ihrer Freiheit, ihrer Würde und ihrer Identität beraubt, bleibt ihr nur ein radikaler letzter Akt des Widerstands. Ousmane Sembènes Langfilmdebüt war einer der ersten afrikanischen Spielfilme überhaupt und basiert auf einer Zeitungsmeldung über den Selbstmord eines afrikanischen Hausmädchens. Daraus formte Sembène eine Parabel über Neokolonialismus und den neuen Sklavenhandel.
"La noire de ... war nicht nur der erste indigene Spielfilm, der im westafrikanischen Senegal gedreht wurde, es war auch der erste schwarzafrikanische Spielfilm, der von einem Schwarzafrikaner gemacht wurde. (...) Die Dekolonisierung in Subsahara-Afrika stellte die Afrikaner vor die Frage: ‹Welche Art von Kunst – und Film – wollen wir selber machen?›" (Zitat aus Mark Cousins: The Story of Film)

VERGANGENE TERMINE

Mittwoch, 22. März 2023, 19 Uhr

SCREENING + GESPRÄCH
Calamity Jane & Delphine Seyrig – A Story (FR, USA 2020, 87')
Moderiert von Benjamin Cauthen
In Englischer Sprache

Calamity Jane & Delphine Seyrig – A Story
follows Delphine Seyrig's research into a film about Martha Jane Cannary, or more famously known as Calamity Jane, the infamous & wild frontierswoman, from the Wild West.
Fascinated by letters allegedly written by Calamity Jane to her daughter, Seyrig embarked on a journey, along with cinematographer Babette Mangolte, to learn more about Calamity Jane through conversations with Jane's supposed daughter, Jean McCormick.
A script that Seyrig wrote with Lebanese artist and poet Etel Adnan is on display in Defiant Muses. Delphine Seyrig and the feminist video collectives of 1970s and 1980s France. This film offers a multifaceted example of women in filmmaking, telling the important stories of women throughout history.
Following the viewing we will be discussing the role of women in filmmaking, gender roles in frontiers time, Calamity Jane's connection with her daughter, motherhood, and intercultural aspects of feminism and feminist filmmaking.

Mittwoch, 8. März 2023, 19 Uhr

SCREENING + GESPRÄCH
S.C.U.M. Manifesto 1967 und La Conférence des femmes. Nairobi 85
Moderiert von Yara Richter

S.C.U.M. Manifesto 1967Carole Roussopoulos, Delphine Seyrig, Frankreich 1967, 28’, OmUS.C.U.M. Manifesto 1967 inszeniert eine Lesung von Valerie Solanas’ gleichnamigem Manifest aus dem Jahr 1967. Während im Hintergrund Nachrichtenbilder des männlich dominierten Weltgeschehens über den Fernseher flackern, breitet Delphine Seyrig Valerie Solanas' Thesen zum biologisch unvollständigen und vom Vagina-Neid getriebenen Mann aus.

La Conférence des femmes.
Nairobi 85
Françoise Dasques, Frankreich 1985, 60', OmU
Nach Mexico City 1975 und Kopenhagen 1980 wählten die Vereinten Nationen Kenia für die dritte Weltfrauenkonferenz. Parallel zur offiziellen Staatenkonferenz findet im Juli 1985 das Forum der Nichtregierungsorganisationen (NGO) statt, an dem 12.000 Frauen teilnehmen. Zehn Tage lang treffen sie sich auf dem Universitätscampus, um über allgemeine und feministische politische Themen zu diskutieren: Frieden, Entwicklung, Apartheid, Islam, Lesbianismus, Gewalt und sexuelle Verstümmelung, Israel/Palästina, usw.
Ein kleines Team, bestehend aus der Regisseurin, Perrine Rouillon (Ton) und Anne Faisandier (Bild), reist auf Einladung des Centre Simone de Beauvoir nach Kenia, um über die brodelnde Stimmung und die Kraft der Vorschläge dieser neuartigen Zusammenkunft zu berichten.
Das NGO-Forum ist eine politische Antwort auf die offizielle UN-Konferenz und ihre Routine, indem es einen Ort schafft, an dem über Erfahrungen, Projekte und zu führende Kämpfe debattiert wird. Es ist auch ein Ausdruck des transnationalen Feminismus. Die Wahl Kenias ermöglicht auch Frauen aus den Ländern der Region die Teilnahme. Diese prangern die Nichtberücksichtigung der wirtschaftlichen Rolle der Frauen an und betonen die Schwäche oder Nichtexistenz staatlicher Maßnahmen seit der UN-Konferenz 1975 sowie die Abwesenheit von Frauen in Entscheidungsgremien. Die Frage der spezifischen Unterdrückung nicht-westlicher Frauen wird insbesondere von Angela Davis hervorgehoben. Die Workshops der lesbischen Frauenbewegungen werden ebenfalls ein Höhepunkt des Treffens sein.

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