Stan Douglas. Past Imperfect. Werke 1986 - 2007

Hrsg: Hans D. Christ, Iris Dressler
für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart und die Staatsgalerie Stuttgart.
Verlag: Hatje Cantz
Deutsche und Englische Ausgabe, je 224 Seiten

Mit Texten von: Mieke Bal, Christa Blümlinger, Reinhard Braun, Hans D. Christ, Stan Douglas, Iris Dressler, Gudrun Inboden, George E. Lewis, Ivone Margulies, Katrin Mundt, Iván de la Nuez, Sean Rainbird, Charlotte Townsend-Gault.

Softcover (Institutionsausgabe):
ISBN 3-930693-28-3 (Deutsch)
ISBN 3-930693-29-1 (Englisch)
Preis: 36 Euro (32 Euro Mitglieder des WKV und des Galerievereins der Staatsgalerie)

Hardcover (Handelsausgabe):
ISBN 978-3-7757-2020-5 (Deutsch)
ISBN 978-3-7757-2021-2 (Englisch)
Preis: 39,80 Euro.

Inhalt

In einem umfangreichen Essay analysiert die niederländische Kulturwissenschaftlerin Mieke Bal die jüngste Videoinstallation des Künstlers, Vidéo (2007), und deren Neukonfigurationen von (und zwischen) Samuel Becketts Film Film, Orson Welles’ Verfilmung von Franz Kafkas Der Prozess sowie Jean-Luc Godards Film Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß. Bal fokussiert dabei insbesondere Douglas’ Ansätze an die Potenziale einer politischen Kunst sowie einer künstlerischen „Agentenschaft“ (agency).

Entlang der Videoarbeit Suspiria (2003) setzt sich der Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler George E. Lewis mit Douglas’ Konzeption und Einsatz von „kreativen Maschinen“ zur Erzeugung offener Erzählungen – bzw. algorithmischer Kompositionen – auseinander. Er liest diese im Kontext der DJ-Kulturen, elektronischen Musik und experimentellen Literatur der 1960er Jahre. Zugleich befragt er die westlichen, auf einem linearen Zeitkonzept basierenden Denktraditionen und deren Unterstellung einer prinzipiellen Geschichtslosigkeit der afrikanischen Kultur.

Die Filmwissenschaftlerin Christa Blümlinger untersucht anhand von Werken wie Overture und Pursuit, Fear, Catastrophe: Ruskin B.C., Douglas’ Auseinandersetzung mit und Aneignung von Apparaturen, Bildsprachen und Wirkungsweisen des frühen Kinos. Ivone Margulies, ebenfalls Filmwissenschaftlerin, setzt sich entlang von Werken wie Win, Place or Show und Journey into Fear mit Motiven des Fremden, Unheimlichen und Befremdenden auseinander.

Zwei Beiträge setzen explizit an den historischen und politischen Kontexten von Douglas’ Werken an. Der kubanische Essayist und Kurator Iván de La Nuez nimmt die Filminstallation Inconsolable Memories zum Anlass, die komplexe gesellschaftliche, politische und kulturelle Situation Kubas, insbesondere im Hinblick auf die Ereignisse nach 1980 (dem sogenannten „Mariel Boatlift“) auszuloten.

Ausgangspunkt der Kunsthistorikerin Charlotte Townsend-Gault ist die Videoarbeit Nu·tka· und dessen Auseinandersetzung mit der ambivalenten Kolonialgeschichte Kanadas. Im Zentrum steht dabei der Umstand, dass die First Nations am Nootka Sund ihr Land, um das im 18. Jahrhundert Briten und Spanier erbittert kämpften, bis heute nicht abgetreten haben und dennoch nicht darüber verfügen.

Den vielschichtigen Relationen zwischen den filmischen Werken und den Fotografien von Douglas widmet sich der Beitrag des Autors und Kurators Reinhard Braun. Am Beispiel der Videoarbeiten Nu·tka· sowie Win, Place or Show analysiert Hans D. Christ auf detaillierte Weise die architektonischen und räumlichen Parameter von Douglas Werken.

Das Zirkulieren um Abwesenheiten ist Fokus von Gudrun Inbodens Beschäftigung mit Arbeiten wie Overture, Der Sandmann oder Hors-champs. Iris Dressler spürt dem Gespenstischen bzw. der gespenstischen Zeitrechnung in Douglas Werken nach.

Darüber hinaus enthält die Publikation umfassende Werkbeschreibungen zu allen in der Ausstellung präsentierten Film- und Videoinstallationen. Sie stammen von Stan Douglas selbst sowie von der Film- und Ausstellungskuratorin Katrin Mundt.


Vorwort
Hans D. Christ, Iris Dressler, Sean Rainbird

Iris Dressler
Douglas’ Gespenster

Christa Blümlinger

Remake, Readymade, Rekonfiguration: Film als Metageschichte

George E. Lewis
Stan Douglas’ Suspiria: Eine Genealogie der rekombinierenden Erzählungen

Mieke Bal
Re-: Killing Time

Iván de La Nuez

Our (Imperfect) Man in Havana

Charlotte Townsend-Gault
Geschichtskunst: Nu•tka•, 1996

Gudrun Inboden
Der Abwesenheit eine Form geben

Reinhard Braun
Iris into Black: Stan Douglas

Ivone Margulies
Stan Douglas: Von der offensichtlichen Anwesenheit des Fremden

Hans D. Christ
Am richtigen Ort: Die Filme von Stan Douglas im Museum

Werkbeschreibungen Installationen

Stan Douglas, Katrin Mundt

deueng
suchenImpressum
instagramfacebooktwitteryoutube
Schlossplatz 2
D-70173 Stuttgart
Fon: +49 (0)711 - 22 33 70
Fax: +49 (0)711-22 33 791
zentrale@wkv-stuttgart.de
Württembergischer Kunstverein Stuttgart