Eingang
Glastrakt
Glastrakt
Actually, the Dead Are Not Dead. Una forma de ser, 2020, Foto: Hans D. Christ
Carrie Mae Weems. The Evindence of Things Not Seen, 2022, Foto: Hans D. Christ

Der Württembergische Kunstverein Stuttgart

ALLGEMEINES

Der 1827 gegründete Württembergische Kunstverein, der sich im Zentrum der Stadt Stuttgart direkt am Schlossplatz befindet, gehört mit seinen rund 2.500 Mitgliedern, einer Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche von über 1.700 qm, Werkstätten und einem Atelierhaus zu den größten Kunstvereinen in Deutschland. Sein gleichermaßen lokal wie global ausgerichtetes Programm, das immer wieder neue und ungewöhnliche Formen der Präsentation, Vermittlung und Partizipation auslotet, wird nicht nur in Stuttgart, sondern auch auf breiter internationaler Ebene beachtet.

Der Kunstverein versteht sich als Ort einer offenen, auch kontroversen Auseinandersetzung mit den vielfältigen Methoden und Praktiken der zeitgenössischen Künste und mit ihren weitreichenden gesellschaftspolitischen Bezugsfeldern. Ausstellung und Debatte, Kunst und Theorie, Forschung und Produktion sind dabei ebenso von Belang, wie das Erproben kollektiver und partizipativer Arbeitsweisen sowie die Öffnung des Hauses für diverse Gemeinschaften. Es geht um einen Handlungsraum, in dem die Beziehungen zwischen Kunst, Künstler:innen, Institution, gesellschaftspolitischen Fragen und verschiedenen Öffentlichkeiten beständig neu ausgehandelt werden: in Gesprächen, Diskussionen, Arbeitsgruppen, Workshops oder Aktionen sowie durch den Zugriff auf Publikationen und andere Materialien und Infrastrukturen.

Zu diesen Infrastrukturen zählen nicht zuletzt die Räume des Kunstvereins selbst, die lokalen Akteur:innen und Gruppen als Shared Spaces auch für eigene Treffen, Veranstaltungen und Artikulationen zur Verfügung stehen. Neben dem eigenen Programm finden in den Räumen des Kunstvereins so auch zahlreiche Aktivitäten anderer lokaler Initiativen statt.

Der Kunstverein hat keine Sammlung, sondern kann und muss sich und seine Schwerpunkte immer wieder neu definieren. Dies erlaubt es, nahe an der zeitgenössischen Kunst zu arbeiten und lässt Raum für einen offenen Kunstbegriff.

WAS MACHT DER KUNSTVEREIN?

Der Württembergische Kunstverein arbeitet auf der Basis eines breiten, sowohl lokal als auch international verankerten Netzwerks. Neben der gegenwärtig entstehenden Kunst widmet er sich regelmäßig der Neubetrachtung künstlerischer Werke, Praktiken und Diskurse der 1960er- bis 1980er-Jahre.

So haben die Einzelausstellungen der Künstlerinnen Anna Oppermann (2007), Teresa Burga (2011) und Lorenza Böttner (2019) entscheidend zu deren internationalen Sichtbarkeit und Neubewertung beigetragen. Darüber hinaus zeigte der Kunstverein die deutschlandweit ersten umfassenden Werkschauen von Künstler:innen wie Stan Douglas (2007), Carrie Mae Weems und Trinh T. Minh-ha (beide 2022).

Das Programm, an dessen Konzeption regelmäßig auch externe Kurator:innen beteiligt sind, ist transkulturell und transdisziplinär angelegt. Es widmet sich künstlerischen Praktiken, die nicht nur zwischen den Bereichen von Bildender Kunst, Tanz, Musik, Architektur etc. angesiedelt sind, sondern z.B. auch zwischen Kunst und Aktivismus. Viele Projekte – von On Difference (2005, 2006) über Subversive Praktiken (2009) und Acts of Voicing (2012) bis hin zu Actually, the Dead Are Not Dead (2020-2022), entstehen auf der Basis kollektiver Prozesse, bei denen eine Gruppe von Kurator:innen und anderen Beteiligten aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten zusammenarbeitet. Ziel ist dabei, einer bestimmten Frage aus unterschiedlichen und auch gegenläufigen Perspektiven nachzugehen.

Das Programm umfasst jährlich im Schnitt vier Ausstellungen sowie über hundert Veranstaltungen. Hinzu kommen die Ausstellungen in der Querung, einer offenen Präsentationsplattform, die sich im Wesentlichen als Resonanzraum der lokalen Kunstszenen versteht und sowohl vom Kunstverein als auch von anderen Akteur:innen genutzt wird.

Das Veranstaltungs- und Vermittlingsprogramm, bestehend aus Ausstellungsrundgängen, Workshops, Film- und Vortragsreihen, Podien, Performances und vielem mehr, versteht sich zum einen als Erweiterung der jeweils laufenden Ausstellungen. Darüber hinaus greift das Programm allgemeine Fragen und Debatten der zeitgenössischen Künste und Theorie auf. Es umfasst neben eigenen auch Kooperations- und Gastveranstaltungen.

Zu den regelmäßig wiederkehrenden Terminen zählen die kostenlosen Sonntagsführungen, Künstler:innengespräche, Kurator:innenführungen sowie der Jour fixe der Mitglieder, der an jedem letzten Mittwoch des Monats stattfindet.

FÜR MITGLIEDER UND SOLCHE, DIE ES WERDEN MÖCHTEN

Der monatliche Jour fixe der Mitglieder ist ein offenes Forum, das sich unterschiedlichsten Themen widmet. Darüber hinaus werden regelmäßig andere Institutionen vor Ort bzw. in der Region besucht. Die Mitglieder sind ausdrücklich eingeladen, Themen für den Jour fixe vorzuschlagen.

Rund die Hälfte aller Mitglieder des Württembergischen Kunstvereins sind Künstler:innen. Vor diesem Hintergrund richten wir – als mittlerweile einer der wenigen Kunstvereine –im Turnus von zwei Jahren Ausstellungen der Künstlermitglieder aus. Seit 2005 legt der künstlerische Beirat für jede Ausstellung ein Thema fest, zu dem Kunstwerke eingereicht werden können. Prinzipiell können alle Interessierten an der Ausstellung teilnehmen, sofern ihre Vorschläge den Rahmen einer Gruppenausstellung nicht sprengen bzw. der vorgegebenen inhaltlichen Klammer entsprechen. Ziel ist es, einen Einblick in die Vielfalt künstlerischer Ansätze sowohl im Hinblick auf die Mitglieder des Kunstvereins als auch auf ein bestimmtes Themenfeld aufzuzeigen. Mit ihren zahlreichen Künstler:innengesprächen, Performances und vielem mehr dient die Ausstellung zugleich als Plattform des gegenseitigen Austauschs.

AUßERDEM

Der Kunstverein gibt diverse Publikationen heraus: eine Website, die ausführliche Informationen zur Institution, zum Programm, zu den beteiligten Künstler:innen und ihren Werken umfasst – und deren Archiv bis in das Jahr 1946 zurückreicht – sowie Ausstellungsflyer, -reader und Bücher. Letztere verstehen sich gleichermaßen als Dokumentation von Ausstellungen und deren inhaltliche wie theoretische Vertiefung.

Seit den 1960er-Jahren betreibt der Kunstverein ein Atelierhaus, das rund 20 Künstler:innen einen günstigen Arbeitsraum bietet.

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