Symposium

Lokale Kontexte – Hybride Räume
Über den öffentlichen Raum im Spannungsfeld zwischen Repräsentation, Marketing und offenen Handlungsräumen
21. - 22. Mai 2005

Mit Beiträgen in englischer Sprache von:
Álvaro de los Ángeles Rodríguez
, Valencia
Sorin Antohi
, Budapest
Lara Baladi
, Kairo
Vega Bermejo
, Valencia
Friedrich von Borries
, Berlin
Yvonne P. Doderer
, Stuttgart
Raluca Voinea,
Bukarest
Ana-Maria Zahariade,
Bukarest

Zum Auftakt der Ausstellung „On Difference #1“ findet im Württembergischen Kunstverein vom 21. bis 22. Mai das gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung BW veranstaltete Symposion „Lokale Kontexte - Hybride Räume“ statt, das verschiedene Aspekte der Ausstellung aufgreift und vertieft. Hierzu werden VertreterInnen unterschiedlicher Disziplinen zu Vorträgen und Diskussionen eingeladen. Anhand konkreter Beispiele aus unterschiedlichen Städten – Bukarest, Novi Sad, Berlin, Stuttgart, Valencia oder Kairo – setzt das Symposium an der Frage nach den historischen, politischen, sozialen und ökonomischen Implikationen von Architektur, Stadtentwicklung und Kommunikationstechnologien an. Der – reale wie virtuelle – öffentliche Raum soll im Spannungsfeld zwischen politischer Repräsentation, Marketing und subkulturellen Freiräumen untersucht werden.

PROGRAMM

Samstag, 21. Mai 2005

[13 Uhr]
Ausstellungsrundgang On Difference #1
mit den KünstlerInnen und KuratorInnen

[15 Uhr]
Begrüßung
Heike Schiller-Schenten, Stuttgart
Vorsitzende der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Friedrich von Borries, Berlin, Architekt und Raumtaktiker
Wer hat Angst vor Niketown –
Überlegungen zu Herrschafts-architektur und Markenpolitik

Friedrich von Borries reflektiert den Einfluss von Marketingstrategien auf die Nutzungs- und Wahrnehmungsstrukturen des öffentlichen Raums. Am Beispiel der urbanen Interventionen und Projekte von Nike in Berlin untersucht er, inwiefern mit der Präsenz von Marken und deren Umwertungsstrategien bezüglich (ehemals) staatlich konnotierter Räume – etwa der Palast der Republik oder das Stadion der Weltjugend – eine neue Art Herrschaftsarchitektur zu Tage tritt.

[15:45 Uhr]
Sorin Antohi, Budapest
Professor für Geschichte an der Central European University 
Mapping Romania: Work in (Slow) Progress

Die Frage „Wo ist Rumänien?“ kann nicht beantwortet werden, ohne dass weitere Fragen folgen: Wann ist Rumänien? Was ist Rumänien? Vielleicht sogar: Warum ist Rumänien? Der dreiteilige Vortrag setzt an der mentalen Landkarte Europas an, die am Haus der Volkes in Bukarest genullt wird: (a) Rumänien: eine symbolische Geografie; (b) Bukarest: eine intellektuelle Geschichte; (c): Das Haus des Volkes: eine Ästhetik des Post-Kommunismus.

[16:30 Uhr]
Ana-Maria Zahariade, Bukarest, Universität für Architektur und Stadtplanung
Occult vs. Professional

Der Beitrag untersucht die nicht unwesentlichen okkulten Dimensionen kommunistischer Bauvorhaben und lotet deren Mechanismen, Eigendynamiken und Auswirkungen aus: Sowohl in Bezug auf die Maskulinisierung des Architektenberufs als auch im Hinblick auf eine immer noch wirksame Ausprägung widerständiger Verhaltensmuster.

[18 Uhr]
Yvonne P. Doderer, Stuttgart
Kulturwissenschaftlerin und Architektin, Merzakademie
Let's economize !

„Stuttgart lässt keine Wünsche offen: Hightech-Region Nummer 1 in Europa und die Exportregion Nummer 1 in Deutschland“ – eine Stadt, die sich mit Großprojekten wie Stuttgart 21, Neue Messe, Daimler Museum und Stadionumbau in einer globalisierten Wirtschaft erfolgreich behaupten will. Stuttgart – ein „Partner der Welt“, eine Stadt ohne Widersprüche?

[18:45 Uhr]
Raluca Voinea, London/Bukarest, Kuratorin
Relative differences

Raluca Voinea stellt einige Kunstprojekte vor, die auf verschiedene Weise mit dem rumänischen Internetmagazin e-cart.ro verknüpft sind, wie etwa die Künstlerinitiative H.arta, die Arbeiten des in Stockholm lebenden rumänischen Künstlers Stefan Constantinescu oder der schwedischen Künstler Markus Degermann und Andreas Gedin. Dabei wird auch gefragt, inwiefern sich unterschiedliche Erfahrungskontexte (nicht) kommunizieren bzw. in ästhetische Positionen übertragen lassen.

[19:30 Uhr]
Lara Baladi, Künstlerin, Kairo

Sonntag, 22. Mai 2005

[11 Uhr]
Álvaro de los Ángeles Rodríguez, Valencia, Kunstkritiker
Spectacultural Policy from Valencia: Towards a point of no return.

Seit 1995 wird die autonome spanische Region Valencia durch die konservative Partido Popular regiert. Dies hat zu einer Kulturpolitik geführt, die ausschließlich in große Repräsentationsprojekte investiert. So fielen zentrale Räume des zeitgenössischen Kunstinstitutes IVAM den Plänen eines Museumsneubaus zum Opfer. Die Initiative Ex-Freunde des IVAM opponiert mit verschiedenen Aktionen gegen die konservative Kulturpolitik in Valencia.

[11:45 Uhr]

Vega Bermejo, Valencia
Salvem el Cabanyal

El Cabanyal zählt zu den historischen Stadtvierteln Valencias. Trotz Denkmalschutz beschloss die Stadtverwaltung quer durch das Viertel eine Trasse zu bauen. Diese setzt den Abriss von 1600 Wohnhäusern sowie die Umsiedlung von über 1000 Bewohnern voraus. Um den Bau der Trasse zu verhindern hat sich 1998 das Bündnis Salvem el Cabanyal (Rettet el Cabanyal) gegründet, das eine Reihe kultureller Aktivitäten hervorgebracht hat, die von zahlreichen Künstlern und Institutionen unterstützt werden. 


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