Oh My Complex

Vortragsreihe im Juli 2012
Mit: Daniel García Andújar, Hans D. Christ, Michael Fehr, Iris Dressler, Eiko Grimberg

PROGRAMM

Dienstag, 3. Juli 2012, 19 Uhr
VORTRAG
Eiko Grimberg:
Future History. Bilder und Fußnoten zum italienischen Razionalismo und seiner Wiederkehr in der Postmoderne

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Eiko Grimberg, der als Künstler an der Ausstellung Oh, My Complex beteiligt ist, recherchiert seit Jahren zum italienischen Razionalismo, dessen visuelle Anmutung zum einen ausgesprochen modern ist, sich zum anderen in Manifesten eindeutig zum italienischen Faschismus bekannte. Trotz der historischen Verschränkung mit dem Mussolini Regime gelten die Architekten dieser Epoche bis heute als stilprägende Vorbilder. Versatzstücke dieser Epochen erscheinen unter anderem im Entwurf für das neue Berliner Schloss des Architekten Francesco Stella.

Freitag, 6. Juli 2012, 19 Uhr
VORTRAG mit Filmbeispielen
Hans D. Christ:
Über Bildmacht und Architekturvisionen
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Vom Freskenzyklus Die gute und die schlechte Regierung im Palazzo Publico in Siena über die Stadtvisionen in Filmen wie Metropolis bis zu den digitalen Architekturanimationen zieht sich eine lange Geschichte der Darstellung der Stadt. Allerdings gab es noch kein Zeitalter, in dem die Bildgenerierung und die Herstellung von urbanem Raum zeitlich so eng ineinandergriffen wie heute. Der Vortrag wird den älteren wie den jüngsten Bildpolitiken nachgehen.

Mittwoch, 11. Juli 2012, 19 Uhr
VORTRAG (in englischer Sprache)
Daniel G. Andújar / Technologies To The People:
Living in the Archive as a "Political Space" for other Interpretations of History

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Die künstlerische Praxis von Daniel García Andújar kreist zum einen um die Frage, welche kollektiven, offenen und enthierarchisierten Möglichkeiten der Wissensbildung das Zeitalter des Internets bietet, erfordert und verschließt. Ein Ansatz ist dabei die permanente Relektüre bzw. Umbewertung bestehender Bilder und Diskurse.
Zum anderen hat Andújar - getreu des Mottos "Hack the System" - seit Mitte der 1990er Jahren mit seinen künstlerischen Arbeiten immer wieder in öffentliche Räume - sowohl realer als auch virtueller Natur - interveniert. So basiert die von ihm in der Ausstellung "Oh My Complex" zu sehende Arbeit auf einer Aktion in Barcelona, bei der ein Flugzeug mit einem Textbanner die Küste entlang flog. Zu lesen war auf dem Banner der Slogan "Demokratisieren wir die Demokratie".
In seiner Präsentation stellt Andújar beide Aspekte seiner künstlerischen Arbeit vor. Dabei geht es auch um eine installative und partizipative Erweiterung des Projektes "Demokratisieren wir die Demokratie", die für den Herbst diesen Jahres geplant ist.

Abstract
A process prevails which breaks down the classical concept of artistic practice and education, ushering in another concept, which is processual, analytical, informative, critical and activist in a reality and a logic which respond to the situation we now live in. An open experience where we share, learn or contribute, where the idea of open social space and collective experience is possible, with a special emphasis on that horizontal idea of exchange, collaboration and de-hierarchicalised experience to look at our histories and history.

Donnerstag, 19. Juli 2012, 19 Uhr
PODIUM
Hans D. Christ, Iris Dressler, Michael Fehr und andere:
Das Museum als gesellschaftlicher Handlungsraum
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In einem Statement zur Ausstellung Über die moderne Art zu leben des Jahres 1977 formulierte Michael Fehr provokant: „ … eine Museumsarbeit, die sich den Interessen und der Bewusstseinslage eines größeren Teils der Bevölkerung stellen will, muss sich nicht an den Fragen der Kunst, sondern an Problemen der Gesellschaft orientieren.“ Dies bedeutet nicht, die Sache der Kunst als Referenzfeld aufzugeben, sondern ihr Potenzial anders ins Spiel zu bringen. In einem gemeinsamen Podiumsgespräch werden Iris Dressler, Hans D. Christ und Michael Fehr die möglichen Wechselwirkungen von Politik, Kunst und Institution befragen.

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