Duo van der Mixt
Duo van der Mixt
Duo van der Mixt
Raumansicht
Raumansicht
Ciprian Mureşan, The End of the Five-Years-Plan
Ciprian Mureşan, Leep into the Void - after three seconds
Ioana Nemeş
Ioana Nemeş
Cristian Pogăcean, Breaking Heart
Gabriela Vanga/Mircea Cantor

Distanz im Übergang

Kurator: Ciprian Mure?an
www.versionmagazine.com

Ciprian Mure?an beleuchtet die Arbeiten rumänischer KünstlerInnen unter dem Aspekt der sogenannten Transformationszeit. Während ein Teil der ausgewählten KünstlerInnen weiterhin in Rumänien lebt, sind andere in den Westen gezogen. Mure?an interessiert dabei nicht nur die Frage, warum - vor dem Hintergrund der gleichen Lebensrealität - sich die einen zum Bleiben und die anderen zum Gehen entschlossen haben. Es geht auch um die künstlerischen Entwicklungen unter den Bedingungen verschiedener kultureller Umfelder. Für die Fortgegangenen besteht immer auch die Option (und Imagination) der Rückkehr - sowie für die Dagebliebenen jene des Gehens. Der jeweils andere Kontext schreibt sich in die Werke beider Gruppen ein.

KÜNSTLERINNEN/WERKE

?tefan Constantinescu (Stockholm, S; *1968)
Dacia 1300 – My generation, 2003
Zweikanal-Videoprojektion, 62 Min.
Publikation mit Texten von Tom Sandqvist, Ana Maria Zahariade
www.forma12.com/dacia

?tefan Constantinescus Arbeiten kreisen um die Fragen: Wer bin ich? Wie war meine Kindheit während des Ceau?escu-Regimes? Auf der Suche nach Antworten kehrt er immer wieder nach Rumänien zurück, um Interviews mit seinen früheren Nachbarn zu führen. Dacia 1300 – My generation setzt an der einzigen jemals in Rumänien produzierten Automarke an. Der Dacia war Ceau?escus Prestigeobjekt und Antwort auf den Trabant der DDR: ein Symbol des steten Fortschritts der Arbeiterklasse. Das Video umfasst Archivund Propagandamaterial sowie 13 Interviews, in denen es um urbane Umsiedlungsprozesse, Wohnsituationen, den Schwarzmarkt, das Spitzelwesen sowie die Rolle des bulgarischen Fernsehens in Rumänien geht.

Duo van der Mixt (Cluj, RO)
Mihai Pop (*1974), Cristian Rusu (*1972)
www.duovandermixt.ro
Dura Lex Ecclesiae, 2005
Installation mit drei Architekturmodellen und drei digitalen Prints

Das Projekt "Dura Lex Ecclesiae" des Duo van der Mixt geht einer in Rumänien weit verbreiteten, eigenwilligen Praxis der Überbauung alter katholischer Kirchen nach. Da es das Kirchenrecht verbietet, Gotteshäuser abzureißen, jedoch Veränderungen jedweder Art im Innenraum erlaubt, wurde in Ungheni nach gängiger Manier die neue orthodoxe Kirche kurzerhand über die alte katholische gebaut: Sobald der Neubau abgeschlossen ist, befindet sich die alte Kirche in dessen Innenraum und kann dann ohne Weiteres abgerissen werden. Nach dieser Methode hat sich in Rumänien ein ganz eigener sakraler Baustil etabliert, dessen architektonische Parameter primär der Verdrängungsabsicht folgen.

Ciprian Mure?an (Cluj, RO; *1977)
www.versionmagazine.com/muresan/index.htm

Leap into the void – after three seconds
, 2004
Digitaler Print

In einigen seiner Werke arbeitet Mure?an mit der Reinterpretation von Ikonen der klassischen Moderne und aktuellen Kunst. In der Fotoarbeit Leap into the void – after three seconds reinszeniert er Yves Kleins berühmten Sprung aus dem Fenster – mit einer Verzögerung von drei Sekunden. Der Protagonist schwebt hier nicht mehr im freien Fall, sondern liegt auf der Straße.

The End of the Five-Year Plan, 2004
Digitaler Print

"The End of the Five-Year Plan" rekonfiguriert Maurizio Cattelans skandalträchtiges Werk "La Nona Ora": Anstelle von Papst Johannes PaulII. wird hier allerdings Teoctist, der Patriarch der orthodoxen Kirche Rumäniens, durch einen Meteoroiteneinschlag getroffen.

Ioana Neme?
(Bukarest, RO; *1979)
The Wall Project, 2004
Digitaler Print, 100 x 70 cm; Audio CD (mit Textheft), 27 Min., Auflage: 500

Ioana Neme? hat auf einer Wand in ihrem Esszimmer verschiedene Materialien zusammengetragen und damit, im Sinne eines work in progress, einen intimen Ort der Selbstreflexion und -analyse geschaffen. Für die öffentliche Präsentation fotografierte sie ein Fragment ihres Wandprojekts. Eine CD, die ein Selbstinterview sowie ein Textheft enthält, erweitert das Projekt. Sie kann von den BesucherInnen mitgenommen, das heißt lediglich außerhalb der Ausstellung angehört werden. "The Wall Project" setzt an einer subjektiven Perspektive an, um von hier aus künstlerische Methoden sowie soziale und politische Zustände zu reflektieren.

Cristian Pog?cean (Targu Mures, RO; *1980)

Breaking Heart
, 2004
Medaillon, gerahmt, 30 x 40 cm

"Breaking Heart" ähnelt jenen Medaillons, die ein Herz darstellen, das man in zwei teilen kann. Die Umrisse des Schmuckstücks repräsentieren die Grenzen des rumänischen Staatsgebiets vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Bruchkante verläuft dabei entlang der aktuellen Grenze zu Moldawien. "Breaking Heart" spielt auf die existierende Hass- Liebe zwischen Rumänien und Moldawien, insbesondere nach dem Zusammenbruch der UdSSR 1990, an.

Untitled, 2005
Video

Das Video zeigt Passanten einer belebten Straße, die sich, mit festem Blick auf ein Objekt, das sich außerhalb des Bildes befindet, fast ausnahmslos bekreuzigen. Für den Betrachter erschließt sich nicht, wodurch dieses Ritual ausgelöst wird.

Gabriela Vanga/Mircea Cantor (Paris, F; beide 1977)
Another Senseless Fight
, 2000
Video

Begleitet von Nancy Sinatras Song "Bang Bang (My Baby Shot Me Down)" spielen Mircea Cantor und Gabriela Vanga auf einer Wiese Erschießen. Sie referieren dabei auf ein in den 1980er Jahren in Rumänien beliebtes Kinderspiel, das um verschiedene Charaktere und Situationen des „Wilden Westens“ kreiste. Mit dem Spiel konnte man der Realität entfliehen. Zugleich prägte es eine idealisierte Vorstellung vom Westen.

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