Raumansicht
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Farocki/Ujica
Farocki/Ujica
Farocki/Ujica
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Ion Grigorescu
Cezar Lăzărescu
Nita Mocanu

Detektiv - Haus des Volkes

KuratorInnen: Dan und Lia Perjovschi

Dan und Lia Perjovschis „Fallstudie“ basiert auf dem Archiv CAA - Center for Art and Analysis -, das von Lia Perjovschi seit den 1980er Jahren zusammengetragen wird: als Matrix einer sich ständig verschiebenden Revision des Kunstbetriebes. Im Rahmen von „On Difference #1“ präsentiert sich das CAA in Form einer Detektei, welche die sozialen, politischen und kulturellen Dimensionen des „Haus des Volkes“ in Bukarest untersucht. Das Symbol des kommunistischen Machtapparates (sowie dessen Zusammenbruchs) beheimatet heute nicht nur das rumänische Parlament, sondern auch das Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst.
In Anlehnung an eine Asservatenkammer wurden hierzu zahlreiche Recherchematerialien und „Beweisstücke“ versammelt: darunter Objekte, Poster, Postkarten und Publikationen der KünstlerInnen Ion Godeanu, Attila Tordai S., Mihai Stănescu, Dan Perjovschi und Ştefan Constantinescu. Als „Zeugen des Verfahrens“ werden weitere Werke herangeführt wie etwa Cezar Lăzărescus Fotoarbeit, die das „Haus des Volkes“ – quasi das Corpus delicti – kurzerhand wegradiert, oder Harun Farockis und Andrei Ujicas
„Videogramme einer Revolution“. Mit der Zeitung "Detective Draft" liegt der Bericht des Verfahrens vor.

KÜNSTLERINNEN/WERKE

Europa bei Nacht
Satellitenaufnahme von Europa, 1989
Digitaler Print

Haus des Volkes
Satellitenaufnahme des „Haus des Volkes“, 2005
Digitaler Print

Mirela Brezoi
(Paris, F)
Sketch for the National Museum of Contemporary Art at the “House of the People” in Bucharest, 2005
Digitale Prints

Mirela Brezois nicht realisierter Entwurf sieht eine Brechung der langen Straßenachse vor, die sich vom „Haus des Volkes“ durch die Stadt zieht.

CAA (Bukarest, RO)
Dan und Lia Perjovschi (Hg.)
Detective Draft, 2005
Zeitung, 32 Seiten, DIN A2, sw, Auflage: 2000
www.perjovschi.ro/detective-draft.html

Sammlung von Texten und Dokumenten zum Konflikt um das Nationalmuseum für  zeitgenössische Kunst im „Haus des Volkes“.

E((O GROUP (Bukarest, RO)
Carmen Vornicelu, Dragos Burlacu, Razvan Neagoe, Cristian Gaspar
Why Am I not a Great Artist, 2004
Audio CD



Vor dem Hintergrund der Frage „Warum bin ich kein großer Künstler?“ wurden in einem Zeitraum von sechs Monaten Interviews mit einer Reihe von rumänischen AkteurInnen durchgeführt, die als bedeutende Figuren des Kunstbetriebs gelten: KünstlerInnen, KuratorInnen, ProfessorInnen sowie KoordinatorInnen von Stiftungen und Förderprogrammen, die der rumänischen Kunst gewidmet sind.

Harun Farocki/Andrei Ujica
(Berlin, D)
*1944 (Farocki), *1951 (Ujica)
www.farocki-film.de
Videogramme einer Revolution, 1998
16 mm auf DVD, 106 Min.

Der Film reiht Videobilder der rumänischen Revolution in der strikten Form einer minutengenauen Chronologie jener Tage vom 21. bis zum 26. Dezember 1989 aneinander. Die Aufnahmen stammen von rumänischen Fernsehsendern, Videoamateuren und professionellen Kameraleuten.

Ion Grigorescu Bukarest, RO; *1945)
Electoral Meeting, 1974
Sieben Fotografien (aus einer Serie von 28), je 30 x 40 cm, sw

Electoral Meeting umfasst eine Serie von Fotografien, die heimlich während einer Wahlkampfkundgebung in Bukarest aufgenommen wurden. Sie zeigen das ungefilterte Verhalten gewöhnlicher Bürger sowie von Offiziellen der inneren Sicherheit.

Cezar Lăzărescu (Iasi, RO; *1969)
If People’s House Hadn’t Existed, 2004
Digitaler Print, 30 x 40 cm

If People’s House Hadn’t Existed ist eine Fotografie, in der „das Haus des Volkes” ausradiert wurde, als ließe sich das zweitgrößte Gebäude der Welt einfach so auslöschen. Trotz ihres minimalistischen Auftretens impliziert Lãzãrescus Arbeit eine endlose Reihe von Interpretationen: Indem er das tatsächliche Gebäude entfernt, annulliert er nicht dessen symbolische Bedeutung, und der leere Raum, der durch dieses Ausradieren entsteht, exponiert sich selbst als rauer und befremdender Diskussionsraum. (Raluca Voinea)

Nita Mocanu (Cluj, RO; *1977)
Behind the scene, 2004
Video, 60 Min.

"Behind the scene" ist ein Projekt über zeitgenössische Kunst und KünstlerInnen in Rumänien. Es ist auch das Experiment, aus einem Bestand von 20 Stunden ungeschnittenem Videomaterial immer wieder neue Werke zu generieren. Ziel ist es, ein Werkzeug für jene zu schaffen, die im Bereich der zeitgenössischen Kunst in Rumänien und im Rest der Welt aktiv sind. Das Archiv besteht aus Gesprächen über Kunst, KünstlerInnen, das Leben und die aktuelle Situation der lokalen Kunstszene zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Sequenzen, die für "On Difference #1" gewählt wurden, beziehen sich auf das Thema „Kunst für Geld”.

Dan Perjovschi (Bukarest, RO; *1961)
www.perjovschi.ro

Romania 1993–2003
, 2003
Poster

Das Poster dokumentiert Dan Perjovschis Projekt "Romania 1993–2003". 1993 ließ er sich im Rahmen eines Festivals das Wort „Rumänien“ auf den Oberarm tätowieren. 10 Jahre später wurde es in einer Aktion während der Ausstellung "In den Schluchten des Balkans" (Kassel) wieder entfernt. Auf der Rückseite des Posters ist Kristine Stiles' Text "Remembrance, Resistance, Reconstruction: The Social Value of Lia & Dan Perjovschi’s Art" abgedruckt.

PostR, 1994
Vierteilige Posterserie

Bild- und Textmontagen, die rumänische Stereotypen analysieren: „Stets zwischen zwei Imperien”; „Ein kleines Volk mit großem Haus”; „Das schönste Land der Welt”; „Nach Freiheit dürstend”.

Lia Perjovschi (Bukarest, RO; *1961)
Detective, 2005
Tisch mit verschiedenen, in Plastikbeuteln verpackten und beschrifteten Gegenständen, unter anderem von: Ştefan Constantinescu, Ioan
Godeanu, Ileana Pintilie, Oana Radu/Ştefania Ferchedau (Hrg./Ed.), Cătălin
Rulea, Mihai Stănescu und Attila Tordai S.

Im Zentrum der kuratorischen Sektion von Dan und Lia Perjovschi stand ein Tisch, der verschiedene „Beweisstücke“ bereithielt, um die „Ermittlungen“ gegen das rumänische Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst im „Haus des Volkes“ zu untermauern. Neben Werbeartikeln, Postkarten, Spielzeug oder Ausweisen befanden sich darunter auch künstlerische Auflageobjekte sowie Künstlerund theoretische Publikationen.

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