Fernando Bryce

*1965, lebt in Berlin und Lima

Wie Perjovschi setzt sich auch Fernando Bryce in seinen Zeichnungen mit politischen Ereignissen und Zusammenhängen auseinander. Dabei betreibt er zugleich medienhistorische Analysen, die seinen Zeichnungen direkt eingeschrieben sind. Jedem seiner Werkkomplexe geht eine umfassende Recherche in Archiven voraus. So auch im Kontext der Arbeit „Revolución“ (2004), die 214 Zeichnungen umfasst. „Revolución“ zeichnet buchstäblich die Mediengeschichte der Revolutionen des 20. Jahrhunderts – allen voran der Kubanischen Revolution – nach. Dabei bewegt sich Bryce an den Grenzen zwischen zeichnerischer Reproduktion und Interpretation, zwischen Grafik und Installation. Als Vorlagen für „Revolución“ dienten ihm Fotos und Fotokopien der Titelseiten verschiedener Zeitungen – insbesondere der kubanischen Zeitung „Revolución“ –, die er in einem akribischen Prozess mit Tusche abzeichnete. In den Übertragungen zwischen den Medien Zeitung, Foto/Fotokopie und Zeichnung entsteht eine eigene Textur und Erzählung. Wesentlich für die konzeptuelle Grundlage von Bryces „mimetischen Analysen“ ist dabei auch die tableauartige Hängung seiner Zeichnungen, mit der er multiple Lesweisen vorgibt und zugleich freisetzt.

 

 

deueng
suchenImpressum
instagramfacebooktwitteryoutube
Schlossplatz 2
D-70173 Stuttgart
Fon: +49 (0)711 - 22 33 70
Fax: +49 (0)711-22 33 791
zentrale@wkv-stuttgart.de
Württembergischer Kunstverein Stuttgart