Ricardo Basbaum

Ausstellungsansichten

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Vade Retro Guggenheim

4 br

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exo experimental org.
Capacete Entretenimentos
Zona Franca

Auf exemplarische Weise beleuchtet Ricardo Basbaum die Aktivitäten von Künstlern und Intellektuellen aus Brasilien, die sich im Umfeld von politischem Widerstand, Veranstaltungsorganisation, Forschungs- und Archivarbeit sowie publizistisch betätigen. Die vier eingeladenen Initiativen spielen auf lokaler Ebene eine wichtige Rolle – wenn auch jenseits einer breiten Öffentlichkeit. Im Rahmen ihrer Präsentation in Stuttgart sollen scheinbar lokale Phänomene und Probleme im Kontext globaler Entwicklungen reflektiert werden. Denn das Selbstverständnis von Künstlern und Intellektuellen hat sich grundsätzlich verändert: angesichts der Verschiebungen im Verhältnis von Kunst, Kultur, Gesellschaft und Kapital. Neben der Präsentation von brasilianischen Künstlern, die in Netzwerken jenseits des Kunstmarktes arbeiten und in Europa wenig bekannt sind, ist es außerdem die Absicht, die für Stuttgart aufbereiteten Projekte wieder in die jeweiligen lokalen Kontexte zurückzuführen: um dort ein konkretes Feedback zu erzeugen.

Werke und Projekte in der Ausstellung

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Im Januar 2003 gründete sich in Rio de Janeiro eine Künstlerinitiative, um gegen den geplanten Bau eines Guggenheim Museums zu opponieren. Ihr Ziel war es, die Missstände in den Vertragsverhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und der Guggenheim Stiftung an die Öffentlichkeit zu bringen. Nach einer Reihe von Aktionen – Diskussionsveranstaltungen, Performances, Demonstrationen etc. – konnte die Gruppe mit der Unterstützung eines Lokalpolitikers die Verhandlungen stoppen. Der Vertragsentwurf wurde für ungültig erklärt. Aus dieser Initiative ging die Gruppe artesvisuais_poIíticas hervor, die mittlerweile einen nicht unerheblichen Einfluss auf die kulturpolitischen Verhältnisse in Rio für sich verbuchen kann. In der Ausstellung zeigt sie audiovisuelle Dokumente ihrer Aktionen, die vor allem den Karneval als populäre Plattform für eine künstlerische und politische Streitkultur aufgreifen.

Capacete Entretenimentos
Planeta Capacete, seit 2000

Die freie Initiative Capacete Entretenimentos wurde 2000 von Helmut Batista in Rio de Janeiro gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung kuratorischer und künstlerischer Projekte durch Austauschprogramme und Stipendien. Darüber hinaus gibt sie die Kunstzeitschrift Planeta Capacete heraus, die Beiträge zur brasilianischen und internationalen Gegenwartskunst publiziert. Die Ausstellung präsentiert alle elf Ausgaben von Planeta Capacete, die jeweils von einem anderen Künstler gestaltet wurden.

exo experimental org.
http://www.exo.org.br
São Paulo S.A., 2006

exo experimental org. ist eine Organisation, die sich seit 2002 mit interdisziplinären Forschungsprojekten an der Schnittstelle von Ästhetik und Politik auseinandersetzt. Sie initiiert Gespräche, Publikationen und Stipendienprogramme. Alle Projekte basieren auf kollaborativen Prozessen und fördern so den Aufbau lokaler und internationaler Netzwerke.
São Paulo S.A. ist eines der von exo experimental org. gegründeten Kulturprojekte, das Forschungsansätze zu sozialen und politischen Fragestellungen in Brasilien diskutiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen transdisziplinären Kunstpraktiken in São Paulo. São Paulo S.A. präsentiert einige der aktuellen Forschungsprojekte, an denen Künstler und Autoren aus unterschiedlichen Kontexten beteiligt sind.

Zona Franca
Roosivelt Pinheiro, Alexandre Vogler, Guga Ferraz, Adriano Melhen, Aimberê Casar, Ducha

Zona Franca (Freihandelszone) war eine Veranstaltungsreihe, die von April 2001 bis April 2002 jeden Montag in den leerstehenden Räumen der Fundação Progresso in Rio de Janeiros Lapa Viertel stattfand. Die Programme hatten den Charakter anarchischer, intermedialer Aktionen, bei denen Künstler unterschiedlicher Generationen ihre Arbeiten – Performances, Filme, Musik und Installationen – präsentierten. Die Gründer und Organisatoren von Zona Franca wurden im Kontext von On Difference #2 dazu eingeladen, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sich die Geschichte des Projekts – vier Jahre danach und an einem anderen Ort – präsentieren lässt. Die dabei entstandene Videoarbeit bedient sich sowohl dokumentarischen als auch fiktionalen Materials. Sie hinterfragt dabei die ideologisch überformten Repräsentationsdiskurse der akademischen Kunstgeschichte.

 

 

 

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