Werke in der Ausstellung
sonArc::ema – (Z) OZONE, 2007
Im Kuppelsaal des Kunstvereins wird Sonntag versuchen, den Blitz zu domestizieren. Mögliche Gewitterblitze werden über den „goldenen Hirschen“ auf der Kuppel des Gebäudes direkt in den Ausstellungsraum geleitet und dort gelenkt. Freie Hochspannungs-Plasmen und elektromagnetische Felder werden dabei plastisch geformt und sinnlich erfahrbar. An einem Computer, der in ein Netz von Frühwarnsystemen für Gewitter eingeloggt ist, kann der Besucher die Wetterlage verfolgen.
sonArc::ema – RADIAL, 2006
Hochspannungs-Installation
Im architektonischen Zentrum der Ausstellung steht Sonntags neueste Arbeit, die elektromagnetische Hochspannungs-Installation „sonArc::ema–RADIAL:“ Eine Installation – bzw. ein interaktives „Konzert“ – aus vier verschiedenen elektromagnetischen Feldern, das interaktiv bespielt werden kann. So können die Besucher während des Eröffnungswochenendes (23. – 25. Ferbuar 2007) „wireless“ durch die Signale und das Rauschen des Mittelwellen-„Äthers“ surfen, und diese zu Schall, Licht und Ozon transformieren. Sonntag hat mit „sonArc::ema–RADIAL“ das erste und bislang einzige elektronische Instrument geschaffen, das die Luft mittels Elektrizität unmittelbar zum schwingen bringt. Er selbst wird diese Installation gemeinsam mit seinem N-solab zur Museumsnacht (17. März 2007) konzertant bespielen.
DYSTOPIA – radial, 2007
Auf einer 600 Liter fassenden Wassermembran liegend und mit einem Kopfhörer ausgestattet, taucht der Besucher in einen scheinbar endlos fallenden Raum ein. Denn die ihn direkt umgebenden elektromagnetischen Wellen werden hier in akustische und körperliche Schwingungen umgesetzt. Erst durch ein 160 x 160 cm großes Feld aus schwarzem Öl werden dabei die Schwingungen in interferierende optische Wellenmuster übersetzt. So entsteht ein amorpher Wellenspiegel unter der Kuppel.
sonArc::ion#1, 2005/06
1 Kanal HD-Video- und 5 Kanal Sound-Installation, 130 min., Loop
Die Video- und Soundinstallation basiert auf Sonntags Oper „sonArc::ion-PROLOGUE“ über Blitze, den Äther und die über 100jährige Geschichte der elektrischen/ elektronischen Musik: von den reinen RAW-Daten-Extensionen über die Daten aus der „Studie2“ von Karl Heinz Stockhausen (in digitalem Bild und Ton) bis zu freischwingenden, „singenden“ Hochspannungsplasmen, die ihre Daten „sprechend“ austauschen: einer ersten rein elektronischen Klangerzeugung und Emission, wie sie der englische Ingenieur und Erfinder William Duddel schon 1899 ersann.
GAMMAvert #2, 1998 - 2006
Ein X-Seestück
„Ein museales Setting: ein White Cube, an der Wand eine zeitlose Fotografie: ein Seestück, aufgenommen vom Travemünder Ufer aus, dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin. Die Chemie des Filmes hat die Lichtreflexionen eines Augenblicks der sanften See an einem grauen Tag eingefangen. Für die Vergrößerung haben wir mit einem historischen Tönungsverfahren – einer bronzenen braunen See – mit Uraniumnitrat gearbeitet (dieses macht die Photographie auch extrem haltbar). Ein hochsensibles radiologisches Messsystem misst die freien Isotope im Raum. Ein Feld aus den Reflexionen einer tieffrequenten Sinuswelle steht in der Architektur, ihr Volumen ist gefüllt mit total grünem Licht – der „grüne Strahl“ – nur auf einer Frequenz schwingend / eine optische Sinuswelle / die Sedimente der Ostsee haben eine Aktivität zwischen 2 (Arkona) und 190 Eckernförder Bucht) Becquerel pro Kg.“ (Jan-Peter E.R. Sonntag)
Dokumentationen
Neben den Installation umfasst die Ausstellung auch dokumentarisches Material zum Mythos der Elektrizität. Unter dem Titel Electric World: Commercial, Feature & Fiction wird beispielsweise eine Auswahl historischer Filme über die wunderbare Elektrifizierung der Welt präsentiert. Sie stammen von der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts bis zum „Space Age“ der 1950er und frühen 1960er Jahre.