"Salon Klimbim", Display (Zelt), im Rahmen von "Utopian Pulse", Wiener Secession, 2014, Foto: Lisa Eidenhammer
"Salon Klimbim", Performance von Ines Doujak, im Rahmen von "Utopian Pulse", Wiener Secession, 2014, Foto: Lisa Eidenhammer
"Salon Klimbim", Reenactment einer Choreografie von Vicente Escudero, im Rahmen von "Utopian Pulse", Wiener Secession, 2014, Foto: Lisa Eidenhammer
"Salon Klimbim", Performance von Christoph Schäfer, im Rahmen von "Utopian Pulse", Wiener Secession, 2014, Foto: Lisa Eidenhammer
Barat Ali Batoor, The Unseen Road to Asylum, Fotoserie, 2013 (Salon Fluchthilfe)
Barat Ali Batoor, The Unseen Road to Asylum, Fotoserie, 2013 (Salon Fluchthilfe)
Barat Ali Batoor, The Unseen Road to Asylum, Fotoserie, 2013 (Salon Fluchthilfe)
The Silent University, Dokumentation (Salon Fluchthilfe), Ausstellunsgansicht Wiener Secession, 2014
Undrawing the Line, In the Shades of the Waq Waq Tree (Salon Fluchthilfe), Ausstellunsgansicht Wiener Secession, 2014
Máquina P.H., Ohne Titel (Wittgenstein und die Roma), work in progress, 2013-2015 (Cuartos de Utopía), Ausstellunsgansicht Wiener Secession, 2014
Stefan Voglsinger, Spanische Karawane (Wiederholung), Klanginstallation, 2014 (Cuartos de Utopía), Ausstellunsgansicht Wiener Secession, 2014
Los Flamencos (Cuartos de Utopía)
PlanBude Hamburg (Salon Public Happyness)
Megafonchor, Hamburg 2014, Foto: Margit Czenki (Salon Public Happyness)

Utopian Pulse – Flares in the Darkroom

SALONS

Salon Klimbim
siehe Gesamtprogramm

Salon Fluchthilfe
Man stellt sich Utopie oft als einen schwer fassbaren, aber begehrenswerten Ort vor. Im Salon Fluchthilfe hat diese Vorstellung nicht so sehr mit einem (eingegrenzten) Ort, sondern mit einer Reise und einem (durch seine Unbegrenztheit charakterisierten) Nicht-Ort zu tun.

Das Projekt befragt das binäre Verhältnis von Bürger / Flüchtling. Es nimmt dabei keinen eindeutigen Bezug auf eine bestimmte Identität; es geht sowohl um Flüchtlinge als auch um ihre UnterstützerInnen, die im Untergrund ein Netz aus Wissen und Hilfe bilden, das die Körper erst in Bewegung versetzt. Das Projekt untersucht die potencia von Beziehungen, die auf Gastfreundschaft, Solidarität und Gegenseitigkeit bauen – Beziehungen, in denen der Einsatz für und die Abhängigkeit von anderen alle verändert, aber auch bereichert. In der Verkehrung einer von Grenzen, Lagern und Checkpoints bestimmten Wirklichkeit, möchte das Projekt die Utopie der Grenzenlosigkeit untersuchen
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Kuratorin: Zanny Begg
Mit: Barat Ali Batoor, The Silent University, Katarzyna Winiecka, Mindj Panther, Undrawing the Line, Pilar Mata Dupont und anderen

Cuartos de Utopía (Räume der Utopie)
Das Hinterzimmer (el cuarto) ist der Ort, an dem der Flamenco seine vermeintlichen Geheimnisse bewahrt. Cuarto bezeichnet im Spanischen auch eine Maßangabe, genauer: ein Viertel. Man könnte dieses Projekt also auch als ein Stückchen Utopie verstehen. Cuartear – in Stücke schneiden – hieße wiederum, eine Utopie zu zerteilen, zu fragmentieren, in Portionen zu verkaufen, wie ein Kokaindealer sagen würde.

Flamenco-Leute sind eher Übriggebliebene, als eine Multitude (Menge). Sie haben kaum nach Emanzipation oder anderen politischen Projekten gestrebt, und doch sind sie präsent: Einerseits inspirieren sie viele Lebensweisen, die heute als utopisch betrachtet werden – konkret: Nomadentum, Gemeinschaftsleben, das Recht auf Nichtstun. Andererseits bringen sie neue Formen des Politischen hervor – durch Verspieltheit, Tarnung, widerständige Lebensweisen.

Cuartos de Utopía (Räume der Utopie) umfasst unter anderem eine Fallstudie zur momentanen politischen Situation in Spanien. Dabei geht es um die Rolle des Flamencos im politischen Widerstand, wie zum Beispiel im Kampf der BewohnerInnen der „Corrala Utopia“, einem besetzten Haus in Sevilla. Parallel dazu wird entlang eines Modells des Hauses Wittgenstein, dem gegenwärtigen Bulgarischen Kulturinstitut in Wien, der Entwurf des mit María García Ruiz und Antonio Marín Márquez kuratierten Ausstellungsprojekts Lebende Maschinen. Flamenco und Architektur bei der Besetzung und Räumung von Plätzen in Form eines offenen Archivs präsentiert.

Cuartos de Utopía basiert auf Materialien, die im Rahmen einer Reise zu verschiedenen Orten der Roma zusammengetragen wurden. In Linz lernten die KuratorInnen eine Gruppe Roma während eines antifaschistischen Kongresses kennen. Sie trafen Roma in der Slowakei, die einer im Tatra-Gebirge angesiedelten ex-kommunistischen Gemeinschaft angehören, und Roma in Kalocsa, Ungarn, die als Tagelöhner Paprika ernten.

Ein zentraler Bezugspunkt der Recherche war die Suche nach den Ursprüngen des sogenannten „Gypsy“-Urbanismus des berühmten österreichischen Soziologen, Ökonomen und Isotype-Erfinders Otto Neurath. Dieser hatte in den 1920er-Jahren die informelle Art der Roma und Sinti, sich öffentliche Grundstücke anzueignen und darauf Häuser und Gärten zu errichteten, als Chance für eine Wohnbaureform, die auf Basisorganisation und Tauschhandel beruhen sollte, erkannt.
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Kurator: Pedro G. Romero / Máquina P.H.
Assistenz / Assistance: María García Ruíz
Mit: 4taxis, Marco de Ana / Javiera de la Fuente / Rudolf Rostas, Constant / PIE flamenco, Israel Galván / Manuel Soler, María García Ruiz, Isaías Griñolo / Los Flamencos, Antonio Marín Márquez, Rocío Márquez / Jorge Martínez, Charo Martín, Tomás de Perrate / Amador Gabarri, Stefan Voglsinger und anderen

Salon Public Happiness
Die jüngsten Kämpfe um den öffentlichen Raum haben auf dem glatten postfordistischen Boden Widerstand erzeugt. Der Salon Public Happiness (Öffentliches Glück) lädt Leute ein, die Glück als etwas Kollektives, etwas Öffentliches sehen – Leute, die mit künstlerischen Mitteln in urbanen Kämpfen in Istanbul und Hamburg aktiv sind. So ist Videoccupy Teil der facettenreichen Gezi-Taksim-Bewegung. Die Gruppen aus Hamburg unterstützen die BewohnerInnen der ESSO-Häuser und kämpfen für eine soziale urbane Transformation. Im Zusammenhang mit den Kämpfen von Occupy und Recht auf Stadt entwickeln sie neue Methoden, mit privaten Erfahrungen zu arbeiten, sie zu dokumentieren und zu verbreiten – und das alles mit der utopischen Vorstellungskraft, die dem Alltag entspringt. Die eingeladenen KünstlerInnen mischen sich nicht von außen ein, vielmehr wollen sie innerhalb der Bewegungen handeln, denken, reflektieren, dokumentieren, tanzen, entwerfen, planen und produzieren.
Der Titel des Salons belebt einen Ausdruck wieder, der von den amerikanischen RevolutionärInnen des 18. Jahrhunderts benutzt wurde. Deren Ansichten wurden in politischen Versammlungen, Diskussionen und kollektiven Vorgängen geformt. Hannah Arendt zufolge war mit dem Ausdruck "Streben nach Glück" in der Präambel der Unabhängigkeitserklärung ursprünglich nicht ein individuelles Recht gemeint, sondern das "öffentliche Glück."
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Kurator: Christoph Schäfer
Mit: Irene Bude / Steffen Jörg / Olaf Sobczak, Margit Czenki, Katharina Duve / Ted Gaier / Timo Schierhorn & Die Goldenen Zitronen, Echohäuser (Frank Egel / Julia Priani), Megafonchor (Sylvi Kretzschmar), PlanBude (Margit Czenki / Renée Tribble), Videoccupy (Özge Celikaslan) und andere

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