una nueva lengua, 2017 ©Antonio Gagliano

UNA NUEVA LENGUA (Eine neue Zunge)

Antonio Gagliano, Verónica Lahitte
mit einem Gastbeitrag von Anna Romanenko
10. Dezember 2017 - 14. Januar 2018

Ausstellung
im Rahmen des Austauschstipendiums
Baden-Württemberg – Katalonien 2017
Württembergischer Kunstverein / Querungen

Eröffnung
Sonntag, 10. Dezember 2017, 19 Uhr

Stipendium
Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2015, wurde das Austauschstipendium zwischen Katalonien und Baden-Württemberg 2017 fortgesetzt. Das auf Initiative des Goethe-Instituts Barcelona, dem Barceloner Kunstzentrum Hangar, der Kunststiftung Baden-Württemberg und dem Württembergischen Kunstverein ins Leben gerufene Programm besteht aus zwei in Stuttgart und Barcelona stattfindenden Stipendien – ausgerichtet jeweils für zwei KünstlerInnen der Partnerregion. In diesem Rahmen lebten und arbeiteten die beiden Künstler_innen Antonio Gagliano und Verónica Lahitte im Juni und Juli 2017 in Stuttgart.

Ausstellung
Die Ausstellung UNA NUEVA LENGUA (Eine neue Zunge), die vom 10. Dezember 2017 bis 14. Januar 2018 in den Querungen des Württembergischen Kunstvereins zu sehen ist, zeigt Ergebnisse des Stipendiums. Die Stipendiaten Antonio Gagliano und Verónica Lahitte haben die Stuttgarter Künstlerin Anna Romanenko eingeladen, einen Gastbeitrag für die Ausstellung zu schaffen. 

"UNA NUEVA LENGUA (Eine neue Zunge) ist eine räumliche Abhandlung, die Projekte von Antonio Gagliano (Argentinien, 1982), Verónica Lahitte (Agentinien, 1980) und Anna Romanenko (Russland, 1983) verbindet. Sie dreht sich um Begriffe wie Akzent, Nachbildung, Raub, Verflüssigung und den Rückstoß beim Feuern der Sprache.
UNA NUEVA LENGUA (Eine neue Zunge) plündert die Bedingungen der Möglichkeit, die notwendig sind damit ein Gespräch überhaupt stattfinden kann. Die Projekte versammeln Fallstudien zur klassischen Literatur, zur Geburt des Internets und zur Geschichte des Krieges um Szenen zu entfalten in denen Antagonismen, entweder als Charaktere oder Streitmächte Reize und technische Argumente austauschen. Die Botschaften entfalten sich in einer unübersichtlichen Gefühlslage in der die Widersacher in dem Wunsch sich zu verstehen, sich gegenseitig zu zerstören suchen.
Zur gleichen Zeit bringt das Projekt das Auftauchen von Nachbildungen, Duobles, Kopien und Neuschreibungen als eine notwendige Engführung zusammen um diese Urszenen zirkulär in der Zeit zu aktualisieren. Denn, was bringt es mit sich einen epischen Dialog zu entwurzeln und seine Angelegenheiten ins Jetzt zu verlegen? Wie kann man die Art und Weise in der sich Geschichte präsentiert befragen? Und: Kann eine Nachbildung auch eine Form von Katastrophe sein?
In jedem Fall birgt die Suche nach Material zwischen den Trümmern keinen nostalgischen Blick, sondern vielmehr das Insistieren auf Umdeutung von Fragmenten, das Zusammenfügen unerwarteter Konstellationen, die Spuren einer neuen Sprache." (Antonio Gagliano, Anna Romanenko)

S T I P E N D I A T E N

Antonio Gagliano (Córdoba, Argentina, 1982) studierte bildende Kunst an der Universidad Nacional de Córdoba sowie kritische Theorie und Museumskunde im Rahmen des Independent Studies Programs am Museu d’Art Contemporani Barcelona (MACBA). Seine rechercheorientierten Projekte bedienen sich häufig der Medien der Zeichnung und des Schreibens als Werkzeuge um die Weisen wie Wissen erzeugt, geordnet und verbreitet wird zu untersuchen. Seine Werke waren in Ausstellungen zu sehen wie Manufactories of Caring Space-Time (MSK, Ghent, 2017), Anarchivo SIDA (Tabakalera, San Sebastián, 2016), La imposibilidad de nombrar lo que se mueve (FNA, Buenos Aires, 2015), Buno (solo show, Fundació Joan Miró, 2014), Nonument (MACBA, Barcelona, 2014), Moledo (solo show, Abelló Museum, 2012) und Havanna Open House (11th Havana Biennial, 2012) sowie andernorts. Seine Zeichnungen fanden Eingang in Publikationen von Verlagen wie dem Kulturspiegel, El estado mental, Beaux Arts, Paesaggio or Cultura/s. Sein erstes Buch The spirit of the XXth century erschien 2014 bei Album Editions. Seither ist Antonio Gagliano Redakteur im Son(í)a Radio Web MACBA.

Website
www.antoniogagliano.net

Verónica Lahitte
(Buenos Aires, 1980) studierte Bildende Kunst an der Universidad National de las Artes in Buenos Aires, kritische Theorie und Museumskunde im Rahmen des Independent Studies Programs am Museu d’Art Contemporani Barcelona (MACBA) und Ästhetik und Kunsttheorie an der Universitat Autònoma de Barcelona. Die Konzeption ihrer künstlerischen Forschungsprojekte ist getragen von einem konstruktiven Willen für jeden Kontext eine spezifische Logik zu entwickeln und Modelle möglicher Verknüpfungen zu entwerfen. Sie präsentierte ihre Arbeiten u. A. in Museen und Kunstinstitutionen wie dem Palais de Glace (Buenos Aires), der Kunstuniversität (Linz), Det Kongelige Danske Kunstakademi (Kopenhagen), der Tate Liverpool, dem Museu d’Art Contemporani Barcelona und dem Arts Santa Mónica (Barcelona). Verónica Lahitte ist Mitbegründerin des in Barcelona ansässigen Kollektivs Diásporas Críticas. In der Zeit 2016-2017 führte sie eine dreisemestrige Lehr- und Forschungsresidenz am Institut für kritische Theorie und experimentelle Praktiken an der Kunsthochschule Guayaquil (Equador) durch.

Anna Romanenko
(Moskau, UdSSR 1983) studierte Theaterregie an der Theaterakademie Hamburg sowie Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit performativen Prozessen, die sich anhand von Objekten ereignen. Sie arbeitet ortsbezogen in mehrjährigen Projekten, die sich in Form von Installationen, Lecture-Performances und Publikationen niederschlagen. Ihre Arbeiten entstehen in kollaborativen Prozessen und häufig während längerer Arbeitsaufenthalte und Künstlerresidenzen in unterschiedlichsten Ländern, in den letzten Jahren arbeitete sie am Hangar in Barcelona, an der Nida Art Colony in Litauen, an der Utopiana Residenz in Genf, am NRW Forum in Düsseldorf und am Sober and Lonely Institute for Contemporary Art in Johannesburg. Seit diesem Jahr ist Anna Romanenko artiste-chercheur im Programm „Document and Contemporary Art“ an der Ecole Européenne Supérieure de l’Image in Poitier, Frankreich. Anna Romanenko lebt und arbeitet in Stuttgart und Barcelona, sie ist Stipendiatin im Atelierprogramm des Künstlerhauses Stuttgart und Mitbegründerin des Stuttgarter Kollektivs Verlag für Handbücher.

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