Smart City - Smart Citizen?

Eine Veranstaltungsreihe von
Hannah-Arendt-Institut für politische Gegenwartsfragen Stuttgart (HAIS)
attac Schorndorf
Die AnStifter Stuttgart

in Kooperation mit 
Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Ist die Digitalisierung der Gesellschaft eine durch Globalisierung und Standortwettbewerb erzwungene technologische Innovation, an die wir uns als Bürgerinnen und Bürger schlichtweg anzupassen haben? Die zu neuen Spaltungen innerhalb unseres Gemeinwesens und insbesondere auch in der Arbeitswelt führt? Oder handelt es sich um eine soziale Innovation, die wir Bürger und Bürgerinnen unseren Zwecken und Interessen gemäß mit ausgestalten? Unübersehbar ist die anfängliche Euphorie bezüglich mehr Demokratie und Partizipation umgeschlagen in Ernüchterung: Fünf Konzerne beherrschen weltweit den Markt der Digitalisierung und gestalten ihn ihren Gewinninteressen entsprechend. Der privatwirtschaftlich erfolgende Ausbau der 5G-Funknetze verstärkt die Abhängigkeit politischer Institutionen von den Interessen der Wirtschaft. Die Möglichkeiten des Daten-Sammelns und deren wirtschaftlicher Verwertung haben weiter zugenommen, aber auch die Möglichkeiten der Überwachung der Bürger und Bürgerinnen. Schließlich sind die immensen ökologischen Kosten sowohl bezüglich der Produktion wie der Entsorgung digitaler Geräte offensichtlich geworden. Wie können wir als Bürgerinnen und Bürger Macht entfalten, um die negativen Folgen der Digitalisierung zu reduzieren, ohne dabei aber deren Potentiale für die Ausgestaltung einer aktiven Bürgergesellschaft zu negieren? Diese Fragen sollen in den Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe gestellt und gemeinsam diskutiert werden.
Weitere Termine folgen.

Freitag, 6. März 2020, 19:30 Uhr, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Smart City - Wohin geht der "Auspuff" der digitalen Netze?
Michael Reckordt, PowerShift Berlin


Wenn alles und alle jederzeit u?ber öffentlich zugängliche Netzwerke miteinander verbunden sind, dann steigt der Datenumsatz höchstwahrscheinlich exponentiell an. Hunderttausende von Menschen verschicken gleichzeitig Streams mit ihren Reiseerlebnissen, Hunderttausende von Ku?hlschränken melden, was noch eingekauft werden muss. Den damit verbundenen „Dreck“ sieht man aber nicht. Er entsteht bei der Herstellung und der Anwendung der benötigten digitalen Hardware. 2014 hatten etwa drei Milliarden Menschen Zugang zum Internet, 2020 werden es mehr als siebeneinhalb Milliarden sein. Rohstoffpolitisch eine bedenkliche Entwicklung, stellt PowerShift fest.


Freitag, 21. Februar 2020, 19:30 Uhr, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Smart City - Das jesuitische Prinzip - Herrschaft über Kommunikation in der digitalen Moderne
Hans D. Christ, Württembergischer Kunstverein

Wenn die Rede von Digitalisierung ist, wird in politischen Debatten meist ein neues Arbeitsumfeld beschrieben, das sich ähnlich wie das neuste Update einer Software in eine scheinbar progressive Kontinuität kleidet – Industrie 2.0, 4.0 und so fort. Man kann aber ausgehend von der Technikentwicklung, die sich um den Ersten Weltkrieg formiert, einen kurzen Abriss der Geschichte der Digitalisierung entwickeln, der das gepriesene digitale Zeitalter als fortschreitende soziale Desintegration der Menschen begreift. Der Bild-Videovortrag folgt solchen Spuren von der Zwischenkriegsmoderne hin zur Gegenwart.


Freitag, 10. Januar 2020, 19:30 Uhr, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Smart City - soziale Stadt? 
Prof. Dr. Frank Eckardt, Bauhaus-Universität Weimar

Ausgehend von der Fragestellung inwiefern eine Digitalisierung der Gesellschaft von statten geht - durch die Bürger*innen selbst oder durch wirtschaftliche Vernetzungen allein - startet am 10. Januar für 2020 die Veranstaltungsreihe Smart City - Smart Citizen? . Die Beurteilung der sozialen Folgen der Digitalisierung steht im Mittelpunkt des Vortrags. Kann ein nur technischen Funktionsimperativen der Digitalisierung folgender Aus- und Umbau von Städten überhaupt zu einer sozialen Stadt führen? So umfänglich und bildreich die technische Seite einer Smart Cityerläutert wird, so spärlich sind die Auskünfte zu dem, was mit Smart Citizen gemeint ist. Und überhaupt: Was ist mit dem Land und dessen Bewohnern, also der „Smart Countryside“?


Unterstützt durch die Bürgerstiftung Stuttgart und Rosa Luxemburg Stiftung BW

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