Film-Still aus Monika Czyzyk, Bamboocene ( I want to build a rocket ), 2021
Film-Still aus Safi Faye, Letter From My Village (Kaddu Beykat), SN 1975, 90’
Film-Still aus Trinh T. Minh-ha: Reassemblage, 1982, 40' © Moongift Films
Film-Still aus Trinh T. Minh-ha: Night Passage, USA 2004, Digitalfilm, 98' © Moongift Films
Film-Still aus Trinh T. Minh-ha: The Fourth Dimension, USA /JPN 2001, 97' © Moongift Films

Trinh T. Minh-ha. The Ocean In A Drop

FILMREIHE

Mittwoch, 18. Januar 2023, 19 Uhr
SCREENING + GESPRÄCH
Monika Czyzyk, Bamboocene (I want to build a rocket), 2021
Video, 78'
Mit anschließendem Gespräch mit der Künstlerin
Moderation: Iris Dressler

Die polnische Künstlerin Monika Czyzyk, die derzeit Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude ist, nutzt die Videomontage, um in ihrer Videoarbeit Bamboocene: Memories of Synchronicity eine dunkelhumorige Sci-Fi-Geschichte zu erzählen. Zwei Astronauten in Kostümen von Taobao kommen ohne Hast in einem chinesischen Dorf an (als würden sie aus einer Raketenkapsel auf den Boden fallen). Ein wenig verwirrt nähern sie sich den Darsteller*innen einer Huangmei-Oper und beginnen, zur Musik zu spielen. Der Titel des Films bezieht sich auf das Phänomen, dass dieselbe Art von Bambus (im Rhythmus von 60–120 Jahren) zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten blüht. Dieses Phänomen dient als Metapher für die Verschiebung von Zeit und Raum, die auftritt, wenn kulturelle Erinnerungen an anderen Orten in unterschiedlichen Kontexten aufeinandertreffen.
(Quelle: https://monikaczyzyk.org/bamboocene-i-want-to-build-a-rocket)

Mittwoch, 11. Januar 2023, 19 Uhr
SCREENING + GESPRÄCH
Safi Faye, Letter From My Village (Kaddu Beykat), SN 1975, 90', OmU
Moderatorin: Yara Richter

Ngor zieht nach Dakar, weil er im Dorf keine Arbeit findet, kehrt aber enttäuscht wieder aufs Land zurück. Die Doku-Fiction befasst sich mit den Schäden der noch aus der Kolonialzeit herrührenden landwirtschaftlichen Monokultur im Senegal.
Safi Faye, erste international bekannte Regisseurin Afrikas, wählt eine ungewöhnliche poetische Umsetzung: Ein im Voice-over vorgelesener Brief wird mit quasi-dokumentarischen Schwarz-Weiß-Bildern des Dorfes unterlegt.
Kaddu Beykat entstand in nur drei Wochen gemeinsam mit den Dorfbewohnern, und wurde nach seiner Fertigstellung im Senegal verboten.
(bit.ly/3imhx7j)

Mittwoch, 7. Dezember 2022, 19 Uhr
SCREENING + GESPRÄCH
Trinh T. Minh-ha, Reassemblage, 1982
Digitalfilm (von 16mm), engl. OF, 40'
Verleih: Arsenal Institut für Film und Videokunst, Berlin
Moderiert von Iris Dressler

Im Rahmen der Filmreihe zur Ausstellung Trinh T. Minh-ha. The Ocean In A Drop zeigt der Württembergische Kunstverein Stuttgart den ersten Film der Künstlerin, Reassemblage, von 1982 – zugleich ihr einziger Kurzfilm. Im Anschluss an das Screening besteht die Möglichkeit, mit Iris Dressler über die Inhalte, Formen und Anliegen des Filmes zu diskutieren. Der Film ist in englischer und das Gespräch in deutscher Sprache.
Über den Film
Von 1977 bis 1980 lehrte Trinh T. Minh-ha am National Conservatory of Music and Drama in Dakar, Senegal. Aus dieser Zeit gingen die gemeinsam mit dem Fotografen und Architekten Jean-Paul Bourdier verfasste Publikation African Spaces. Designs for Living in Upper Volta (1985) sowie ihre ersten beiden 16mm-Filme Reassemblage und Naked Spaces – Living Is Round (1985) hervor, die sich dem ländlichen Raum verschiedener Regionen Westafrikas widmen. Letzterer wird auch in der Ausstellung The Ocean In A Drop gezeigt.
Zu Beginn von Reassemblage heißt es aus dem Off: „Scarcely twenty years were enough to make two billion people define themselves as underdeveloped. I do not intend to speak about, just speak near by“ (Knapp zwanzig Jahre haben ausgereicht, dass sich zwei Milliarden Menschen als unterentwickelt definieren. Ich habe nicht die Absicht, ‚über‘ zu sprechen. Nur, ‚in der Nähe‘ zu sprechen). Mit ihrer künstlerischen Praxis und Methode des „in-der-Nähe-Sprechens“ – anstelle des „über“ oder „für“ jemanden Sprechens – nähert Trinh sich dem ihr Fremden in vertraulicher und zugleich respektvoller Weise. Ihr Anliegen ist es, den kolonialistisch geprägten Blick der Ethnologie aufzubrechen.
Trinh fordert in diesem Film, so die Dokumentarfilmwoche Hamburg, „dazu auf, mit den Augen zu hören und mit den Ohren zu sehen. ‚Ein Film worüber?‘, fragt sie sich und das Publikum. ‚Ein Film über Senegal?‘ Reassemblage geht nicht dem dörflichen Leben vor Ort auf den Grund, sondern nimmt es zum Anlass, um über ethnografischen Film und dessen koloniale Implikationen zu reflektieren. Der Film ordnet emblematische Bilder neu an, bringt sie in andere Zusammenhänge, erschwert gewohnte Aneignungen der Bilder. Im Vordergrund steht die Politik der Repräsentation, diese wird auf der Ton- und Bildebene seziert."
(bit.ly/3H2Ro88)

Mittwoch, 30. November 2022, 19 Uhr

SCREENING + GESPRÄCH
Trinh T. Minh-ha,The Fourth Dimension, 2001, 97’, engl. OF
Filmabend mit Zakarea Alsadi
Moderiert von Yara Richter

Synopsis zum Film:
Wenn man heute auf eine Reise geht, wird die Reise durch die visuelle Maschine ritualisiert. Das Bild, das in der Zeit lebendig wird, während es die Zeit rahmt, ist dort, wo sich das Reale und das Virtuelle treffen. Im Prozess der Ritualisierung von Japans "Hundert Blumen" ist es die Begegnung zwischen dem Selbst und dem Anderen, dem Menschen und der Maschine, dem Betrachter und dem Bild, der Tatsache und der Fantasie, die das Beziehungsfeld bestimmt, in dem neue Interaktionen zwischen Vergangenheit und Gegenwart möglich werden. Die "Rituale" werden in ihren vielfältigen Funktionen und Erscheinungsformen gezeigt, darunter so offensichtliche Orte wie Feste, religiöse Rituale und theatralische Aufführungen, die nicht nur die Regelmäßigkeit in der Struktur des Alltagslebens, sondern auch die dynamischen Akteure im fortlaufenden Prozess der Schaffung digitaler Bilder mit Lichtgeschwindigkeit einbeziehen.

Unser Gast:
Zakarea Alsadi arbeitete in Syrien und im Libanon als Filmemacher, Fotograf und Theaterregisseur, hat aber ebenso Erfahrung in den Bereichen Radio- und Fernsehmoderation. Seit 2016 ist er in Deutschland tätig und studiert an der Filmakademie Ludwigsburg Film und Medien mit der Vertiefung Dokumentarfilm. Aktuell arbeitet er an einem Dokumentarfilm und Künstlerportrait.

Mittwoch, 2. November 2022, 19 Uhr
SCREENING + GESPRÄCH
Trinh T. Minh-ha, Night Passage, 2004, 98’
Filmabend mit Julian Bogenfeld
Moderiert von Alexander Sowa

Bei unserem ersten Filmabend zur Ausstellung Trinh T. Minh-ha. The Ocean In A Drop besprechen der Filmemacher Julian Bogenfeld und Künstler und Kunstvermittler Alexander Sowa Trinh T. Minh-ha’s Genrefilm Night Passage (2004).
Zum Einen betrachten sie stilistische Entscheidungen in Bezug auf Szenenbild, Soundgestaltung, Montage und Kamera des Films. In Verbindung damit stellen sie die Frage, inwiefern die produktionellen Rahmenbedingungen mit dem Verhältnis von Fiktion und Dokumentation in Night Passage zusammenhängen. Dabei betrachten sie produktionelle Entscheidungen und Einschränkungen, wie z.B. Aufgabenverteilungen, Teamgröße, technische Mittel und Finanzierung, und diskutieren, inwiefern sich diese auf die ästhetische Wirkung des fertigen Films auswirken.

Unser Gast:
Julian Bogenfeld studierte bis zum Masterabschluss Philosophie an der HU Berlin, der Universität Stuttgart und PARIS 8, anschließend Filmproduktion an der Filmakademie Ludwigsburg und der La Femis Paris. Er ist als freischaffender Filmemacher, Medienkünstler und Producer tätig und hat u.a. einen Lehrauftrag an der Filmakademie Ludwigsburg im Fachbereich Koproduktion. Sein Arbeitsschwerpunkt richtet sich auf Projekte mit einem deutsch-französischen Fokus.

 

 

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