PROGRAMM

Program_CrisinCrisis_221129.pdf

BETEILIGTE

Beteiligte_CrisinCrisis_221128.pdf

Grafik: Victoria Kieffer
Nicolas Buzzi & Li Tavor, Installation view Talking Measures or How to Lose Track, Istituto Svizzero Milano 2021, Photo: Giulio Boem
Performance Talking Measures or How to Lose Track am Istituto Svizzero Milano 2021, Photo: Giulio Boem
Performer Voin de Voin
Rhoda Davids Abel, A report of birds not seen, 2021

CrisinCrisis – Suspension of Disbelief

Shared Space #Querungen
2. – 4. Dezember 2022
Transdisziplinäres Festival und Ausstellung

Künstler*innen: Nicolas Buzzi, Rhoda Davids Abel, Wolfram Lotz, Rework, Die Räucherei (Marcus G. Bergmann), Sabrina Schray, Li Tavor, Voin de Voin
Konzept: Sandra Oehy & Martin Zieske / Kuration: Sandra Oehy
Eröffnung: Freitag, 2. Dezember 2022, ab 18 Uhr

Instagram: @crisincrisis_festival

Im Rahmen des dreitägigen transdisziplinären Festivals setzen sich internationale Kulturschaffende mit dem Umgang mit Brüchen in der allgemeinen Realitätswahrnehmung auseinander, sowohl auf individueller als auch auf gesamtgesellschaftlich politischer Ebene. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Auswirkungen der Pandemie und weiterer aktueller Krisen auf Gesellschaft und Kulturschaffen. Die Veranstaltung beinhaltet eine Ausstellung, Workshops, Performances, eine Lesung, DJ-Set und Bar, sowie eine abschließende Diskussion in einem offenen Format mit Essen.
 
Kunstproduktion im Zeichen der Krise in der Krise
Die Corona-Pandemie und die darauf folgenden globalen ökonomischen, politischen und sozialen Entwicklungen – dazu gehörten natürlich auch die Auswirkungen des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine – stellte und stellt viele Leute vor große psychische Belastungen, gleichzeitig spielt sich ein immer größer werdender Teil des Lebens, auch des kulturellen, nun online ab. Dies beeinflusst auch die Praxis von Kulturschaffenden. Viele künstlerische Praktiken und Arbeiten wurden durch diese Krise(n) nachhaltig beeinflusst, die gewissermaßen “von Außen“ in die Mitte vieler Projekte hineinbrach.
Das Projekt CrisinCrisis – Suspension of Disbelief beschäftigt sich also mit einer doppelten Krise, der konkreten individuellen und der gesamtgesellschaftlich erlebten psychischen Extremsituation in Zeiten der Krise. Es lässt die Auswirkungen der durch pandemische und im Zusammenhang mit Krieg und ökonomischen Krisen geprägte Realität in Produktion und Inhalt punktuell zusammenfließen. In verschiedenen Veranstaltungsformaten versuchen wir herauszuarbeiten, wie die durch diese Brüche der jüngsten Zeit verursachte Realitätsverschiebung zurückstrahlt auf das was als normale Realitätswahrnehmung empfunden wird, wie diese Verschiebungen verarbeitet und dadurch neue Narrative produziert werden. Kann eine Krise – allgemeiner betrachtet – nicht auch dazu dienen die Irrealität der Wahrnehmung in nicht-Krisenzeiten offenzulegen und zu einem tieferen Verständnis und einem nachhaltigeren Umgang mit psychischen Extremsituationen führen?
 
Suspension of Disbelief
Als Ausgangspunkt für das Projekt dient die Auseinandersetzung mit Praktiken ausgewählter Kulturschaffender, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit Brüchen in der gängigen Realitätswahrnehmung beschäftigen, sowohl auf individueller wie auch gesamtgesellschaftlich politischer Ebene. Sie gehen den Fragen nach: Wann wird ein neues Narrativ zur Realität? Wie werden Lücken und Brüche in Erzählungen, auch alternativen, inkorporiert und integriert in diese Realität? Und im Umkehrschluss: Wann und wieso hört man auf, an ein bestimmtes Narrativ zu glauben? Das aus der Literatur- und Filmtheorie stammende Konzept „Suspension of Disbelief“ beschreibt die Fähigkeit, ein Narrativ mit seinen Behauptungen als wahr anzunehmen und Logiklücken und Irreales als Teil davon akzeptieren zu können. Es dient den Beteiligten als Ausgangspunkt, um Brüche in dem alles umfassenden Realismus der digitalisierten spätkapitalistischen Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. In Zeiten durch Social Media angeheizter Verschwörungstheorien, die das politische und gesellschaftliche Klima stark beeinflussen, ist eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Lücken in Narrativen ein gesellschaftspolitisches Anliegen von größter Relevanz: Die damit verbundene Stärkung von Kontingenz im Umgang mit real erlebter und imaginierter Komplexität ist unser Anliegen.

Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung; Veranstaltungspartner: Württembergischer Kunstverein Stuttgart

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