PROGRAMM

Plants_Programm_221102.pdf

Foto: Astrid S. Klein, 2013

The Power of Tropical Plants

Shared Space #Glastrakt
Freitag, den 4. November 2022 von 19–22 Uhr
und Samstag, den 5. November 2022, ganztägig

THINK TANK + DISKUSSION

Think Tank mit transdisziplinären Inputs, performativen Interventionen und Filmen — Beiträge von Chanelle Adams, Minia Biabiany, Patrick Saidi Hemedi, Astrid S. Klein, Florence Lazar, Tania Eulalia Martinez-Cruz, Yara Richter, Huguette Tolinga und weiteren Gästen
 
Eine Veranstaltung der Künstlerin Astrid S. Klein und des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
 
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung für den Samstag wird gebeten.
Kontakt: bozzettiremove-this@remove-thiswkv-stuttgart.de
 
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Weitere Informationen und das detaillierte Programm erscheinen im Oktober auf der Webseite des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart.
 
Die zweitägige Veranstaltung The Power of Tropical Plants stellt tropische Pflanzen als mächtige Akteur*innen mit vielfältigen Wirkungsweisen und Bedeutungen ins Zentrum der gemeinsamen Reflektion.
Ohne tropische Wälder würden wir nicht atmen, ohne tropische Pflanzen hätten wir nicht ausreichend Nahrung und Energie und eine Vielzahl heilender pharmazeutischer Stoffe würde uns fehlen. Tropische Pflanzen bilden Landschaften, in denen wir uns mit anderen Existenzen verbinden können. Die generationen- und speziesübergreifenden Allianzen der Pflanzen aktivieren darüber hinaus menschliche Gesellschaften, unterschiedliche Wissenssysteme und Kosmologien.
Die systematische Sammlung, Erforschung und Bewahrung tropischer Pflanzen in Botanischen Gärten, Herbarien, Saatgut- und Genbanken wurde durch den europäischen Kolonialismus und seine Plantagenökonomie geprägt. Westliche Wissenschaften und ökonomische Interessen haben sich darin verbunden, tropische Pflanzen als Rohstoffe in großem Stil in Monokulturen auszubeuten. Dazu wurde ein System von Enteignung, Versklavung und Zwangsarbeit geschaffen, das auf rassistischen Strukturen beruht.
Der Begriff des Plantationocene (Anna L. Tsing und Donna Haraway) beschreibt ein Konzept unseres Zeitalters, das sich auf die koloniale industrielle Plantage bezieht und ihre Gewalt wie Kontinuität in Erinnerung bringt. Zu den Kennzeichen des Plantationocene zählen der Raubbau, die Kapitalisierung und die Erschöpfung alles Lebendigen. Eine fortschreitende Unbewohnbarkeit von Erde, Luft und Wasser ist die Folge. Die Verteilung der verbleibenden Ressourcen und Rohstoffe erfolgt nach dem Recht des Stärkeren.
Die Veranstaltung The Power of Tropical Plants setzt der Gewalt des Plantationocene und seinen gegenwärtigen Ausprägungen alternative Erzählungen entgegen. So kommen marginalisierte und gemeinschaftliche Praktiken zur Sprache, die umweltgerechte und gleichwertige Lebensformen und Ökonomien ermöglichen. Zur Diskussion stehen zudem Fragen der Deplatzierung und Diaspora tropischer Pflanzen und deren koloniale Geschichte/n – Fragen nach Aneignung, Verantwortung und Restitution. Horizont der gemeinsamen Überlegungen ist eine vielgestaltige Produktion von Wissen.
 
Konzeption und Leitung der Veranstaltung: Astrid S. Klein
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Stuttgart.

deueng
suchenImpressum
instagramfacebooktwitteryoutube
Schlossplatz 2
D-70173 Stuttgart
Fon: +49 (0)711 - 22 33 70
Fax: +49 (0)711-22 33 791
zentrale@wkv-stuttgart.de
Württembergischer Kunstverein Stuttgart