Foto: Aneta Rostkowska
Ausstellungsansicht WKV 2023, Foto: Daniel Kilgus

Widerständige Musen. Delphine Seyrig und die feministischen Videokollektive im Frankreich der 1970er und 1980er Jahre

KITCHEN TABLE TALKS

Die Kitchen Table Talks sind ein von den Kuntsvermittler*innen des Württembergischen Kunstvereins initiiertes Format, das einen informellen und offenen Rahmen der Diskussion und des Miteinanders schafft. Themen und Aspekte der Ausstellungen des Kunstvereins werden dabei entlang der Perspektiven und Praktiken der jeweiligen Gäste besprochen.

Donnerstag, 4. Mai 2023, 19 Uhr
Gespräch mit Aneta Rostkowska:
Über feministische und ökologische Ansätze des Kuratierens und institutioneller Veränderungsprozesse
Moderation: Iris Dressler
Sprache: Englisch

Aneta Rostkowska leitet seit 2019 den Kunstverein CCA Temporary Gallery in Köln. Dort hat sie ein von intersektionalen (1) feministischen sowie ökologischen Fragestellungen und Denkweisen geprägtes Programm etabliert, bei dem Nachhaltigkeit, Inklusion, feministische und postkoloniale Haltungen oder nicht-normative Lebensformen nicht nur als Inhalte von Ausstellungen und Veranstaltungen verhandelt werden, sondern auch als Ansätze für institutionelle Transformationsprozesse.

So geht es bei dem institutionsübergreifenden Projekt Islands of Kinship, an dem die Temporary Gallery beteiligt ist, unter anderem darum, die Funktionsweisen der beteiligten Kunstinstitutionen zu verändern. "Wir suchen sowohl nach fantasievollen Modellen als auch nach praktischen Lösungen, die uns dabei helfen, neue Strategien des Miteinanders, der Fairness, der Verantwortung und der Freundlichkeit anzuwenden, um auf die aktuellen globalen ökologischen, politischen und sozioökonomischen Herausforderungen durch spezifische künstlerische Visionen zu reagieren." Die Frage nach der Um/Verteilung von Macht, Wissen, Sichtbarkeit und Ressourcen steht dabei im Vordergrund. Das Seminar Auf dem Weg zu permakulturellen Institutionen: Übungen zum kollektiven Denken (Juli 2022, organisiert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen und kokuratiert von Julia Haarmann und Nada Rosa Schoer) versuchte, Kunstinstitutionen auf der Grundlage ökologischer Ansätze, insbesondere der Permakultur, neu zu denken.

Pflanzen und deren Ausbreitungsformen, Wildwuchs sowie Gärten als Orte der Sorge – und weniger der Kultivierung – sind Themen von Ausstellungen, dienen Rostkowska aber auch als Metaphern alternativer institutioneller Praktiken. So werden nicht zuletzt die Mitglieder der Temporary Gallery als Gärtner*innen angesprochen.

Links

CCA Temporary Gallery

Island of Kinship

Auf dem Weg zu permakulturellen Institutionen: Übungen zum kollektiven Denken
- Einführung
- Video

Aneta Rostkowska
Aneta Rostkowska ist Kuratorin, Autorin und Gärtnerin, sie ist Absolventin des de Appel Curatorial Programme in Amsterdam. Rostkowska studierte Philosophie, Wirtschaft und Kunstgeschichte in Krakau, Poznan, Heidelberg und Frankfurt am Main. Sie arbeitete als Kuratorin bei Bunkier Sztuki Galerie für zeitgenössische Kunst in Kraków (2011-2016) und an der Akademie der Künste der Welt in Köln (2016 –2018). Neben ihrer Tätigkeit als Kuratorin unterrichtet sie auch Kunsttheorie, Kunstgeschichte und Philosophie an verschiedenen Universitäten und Kunsthochschulen.

(1) Intersektionalität
Der Begriff wurde 1989 von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw eingeführt. Er bezieht sich auf das Zusammenwirken und die Überlappung verschiedener Formen von Diskriminierung wie Sexismus, Rassismus, Klassismus, Ableismus (2), Homophobie etc.

(2) Ableismus
Ableismus ist ein aus dem Englischen (ableism, able = leistungsfähig) abgeleiteter Begriff der US-amerikanischen Bewegung von Menschen mit Behinderung. Er beschreibt die Auf- und Abwertung von Menschen nach ihnen zugeschriebenen Fähigkeiten, was zur Diskriminierung von chronisch kranken und / oder behinderten Menschen führt.

Donnerstag, 23. März 2023, 19 Uhr
Gespräch mit Filmproduzentin Anne-Laure Berteau und Künstler Alexander Sowa 
Die andere Seite des Films

An diesem Abend geht es um den Film aus dem Blickwinkel der Produktion. Hier spielen nicht nur technische Aspekte der filmischen Umsetzung eine Rolle, sondern vor allem das Zusammenwirken unterschiedlicher Menschen mit ihrer Arbeit, die somit auch in unterschiedlichen Verhältnissen stehen.
Zu Gast ist die französische Filmproduzentin Anne-Laure Berteau, die 2018 die Produktionsfirma "Because the night productions" gegründet hat und für ihre Arbeit als Filmproduzentin 2022 mit dem "Bourse Producteur Cinéma de la Fondation Jean-Luc Lagardère" ausgezeichnet wurde.
In Wechselwirkung mit der Ausstellung dient der Abend dazu, in einer offenen Runde mit Anne-Laure Berteau über die verschiedenen Aspekte und Verhältnisse der Filmproduktion zu sprechen: Über den Wandel seit der Zeit von Delphine Seyrig und der manifestierten Strukturen, über die Bedingungen heute und wie sie sich für die Zukunft abzeichnen und natürlich über den gemeinschaftlichen Prozess des Filmemachens.
 
Moderiert wird der Abend von Alexander Sowa, Künstler in Stuttgart und Kunstvermittler am WKV.

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