Judith Sieber und Vika Kirchenbauer

Freitag, 18. Juli 2025, 19 Uhr
BUCHPRÄSENTATIONEN
Im Rahmen von 200 Jahre Gegenwart
Sprache: Englisch
Judith Sieber über ihr neues Buch Die Erfindung des Zeitstrahls. Eine Kritik der Sichtbarmachung von Zeit und Handel im 18. Jahrhundert?
Vika Kirchenbauer über ihr neues Buch Compassion and Inconvenience

Judith Sieber, Die Erfindung des Zeitstrahls. Eine Kritik der Sichtbarmachung von Zeit und Handel im 18. Jahrhundert
Woher kommt der Zeitstrahl in Geschichtsdarstellungen? Judith Sieber unternimmt eine historische Tiefenbohrung in die Zeit der Europäischen Aufklärung in Großbritannien. Anhand konkreter Beispiele arbeitet sie die Kontexte und Einsatzgebiete der damals neuen Darstellungsform heraus. Neben Geschichtsdiagrammen stehen dabei auch anschauliche Illustrationen von Handelsbeziehungen im Fokus der Analyse, die sich einerseits von tabellarischen Formen abgrenzen und andererseits an der Kartografie orientieren. Deren koloniale Entstehungszusammenhänge im British Empire machen klar: Es braucht eine fundamentale Kritik am behaupteten Universalismus linearer Zeit.

Vika Kirchenbauer, Compassion and Inconvenience
Compassion and Inconvenience verbindet Skript, Stills und Audiobeschreibungen von Vika Kirchenbauers Videoarbeit Compassion and Inconvenience (2024) mit ihrem Essay Instituting Inconvenience and Colonial Relations: The Genesis of European Contemporary Art Institutions in Mid-18th Century London (2025). Beide Beiträge setzen sich mit dem historischen Kontext der Londoner Kulturszene um die Mitte des 18. Jahrhunderts auseinander, als zeitgenössische Kunst erstmals öffentlich präsentiert wurde. In einem Umfeld, das untrennbar mit dem frühen Kapitalismus und dem britischen Kolonialismus verflochten war, beeinflusste eine aufstrebende künstlerische Elite maßgeblich, wie, für wen und unter welchen Bedingungen zeitgenössische Kunst in die Öffentlichkeit gelangte. Im Rahmen dieser Entstehungsgeschichte spielten moralphilosophische Konzepte und die Gefühle von Künstlern – vor allem Mitgefühl und Unbehagen – eine wichtige Rolle. Die Publikation untersucht die Bedingungen, unter denen das, was wir heute als selbstverständlich betrachten, entstanden ist.

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